Alternative Anlagen
9. Dezember 2015

Frischer Wind im Meag-Portfolio

Die Meag erwirbt zwei Windparks in Schweden mit einer Gesamtleistung von 38,4 Megawatt. Fremdwährung kein Hindernis.

Windparks erfreuen sich bei institutionellen Investoren weiterhin großer Beliebtheit. Ein Grund: Als Anleger hat man bereits vor dem Investment anhand von Windgutachten eine quantitative Einschätzung zur Risikoverteilung des Hauptrisikos Windertrag. Die Aussicht auf stabile monetäre Erträge, wenn auch nicht in Euro, sondern in Schwedischen Kronen hat nun den Vermögensmanager von Munich Re und Ergo dazu bewogen, zwei weitere Windparks ins Portfolio aufzunehmen. Wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, befinden sich die betreffenden Windparks an den südwestschwedischen Standorten Iglasjön und Jungs-Åsa. Während Iglasjön sich im Bau befindet und 2016 in Betrieb genommen werden soll, ist der Windpark Jungs-Åsa bereits 2014 ans Netz gegangen. 
Verkäufer ist Eolus Vind AB, einer der führenden Entwickler von Windenergie in Schweden. Eolus wird auch für das kaufmännische und technische Management der Windkraftanlagen zuständig sein, wie die Meag berichtet. „Mit diesen Windparks diversifizieren wir unser Portfolio weiter um nachhaltige Investments mit überschaubarem Risiko und attraktiven Erträgen. Dabei nutzen wir das übergreifende Know-how der ganzen Gruppe“, kommentierte Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel. 
Im Dezember vergangenen Jahres erwarb Munich Re bereits Anteile an einem 288,6 Megawatt-Windpark in den USA. Der Rückversicherer hat damit sein erstes Infrastruktur-Investment in Nordamerika getätigt. Im Frühjahr kamen dann drei Photovoltaikanlagen in Großbritannien hinzu. 
Erst im August hatte die Meag mit einem anderen Investment für Furore gesorgt. Damals übernahm der Vermögensmanager von Munich Re und Ergo gemeinsam mit Allianz Capital Partners, Borealis Infrastructure Management und einem Ableger der Abu Dhabi Investment Authority die Tank & Rast Holding GmbH. Das Unternehmen betreibt rund 390 Rastplätze, etwa 350 Tankstellen und ungefähr 50 Hotels. 
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Trends, Strukturbrüche und Risiken 
Munich Re ist nicht der einzige Versicherungskonzern in Deutschland, der sich verstärkt der Asset-Klasse „Infrastruktur“ widmet. Das gilt auch für die Allianz und die Talanx. Im September dieses Jahres wurde bekannt, dass die Talanx als Konsortialführer 556 Millionen Euro Fremdkapital über zehn Jahre für den Offshore-Windpark in der Nordsee „Gode Wind I“ vergibt. Diese Transaktion ist ein Novum, da erstmals einen Versicherung den Lead in einem Konsortium übernommen hat. Mehr zu diesem Projekt sowie Trends, Strukturbrüchen und Risiken in der Asset-Klasse „Infrastruktur“ können Sie in der Roundtable-Diskussion mit Dr. Bernhard Graeber (Talanx), André Pfleger (Sparkassen-Versicherung), Maik Schulze (Gothaer), Dr. Volker Breisig (PWC) und Reinhard Liebing (Alceda) lesen, die in der Dezember-Ausgabe von portfolio institutionell am 18. Dezember erscheint. 
Vor allem die „Dickschiffe“ in der deutschen Versicherungslandschaft investieren in Infrastruktur, wobei die Quote im Durchschnitt über die gesamte Branche hinweg derzeit bei rund einem halben Prozent liegt. In Anbetracht dessen sieht Dr. Anton Buchhart, Hauptabteilungsleiter Kapitalanlagen bei der Barmenia, die Erleichterung für Infrastrukturinvestments gemäß Solvency II recht nüchtern. „Die Senkung der Anforderungen von 49 auf 30 Prozent ist schön, hat insgesamt aber keine große Bedeutung“, sagte er während der Investorendiskussionsrunde auf den portfolio masters im Herbst dieses Jahres. „Wir investieren schon seit einiger Zeit in Renewables und öffentliche Infrastruktur und liegen deutlich über dem Branchendurchschnitt. Wenn man mit Infrastruktur Geld verdienen will, muss man auch ein Equity- und Illiquiditätsrisiko eingehen. Von daher ist der aktuelle Stressfaktor auch gerechtfertigt.“ (Die vollständige Diskussion mit Dr. Anton Buchhart, Christian Schick (Provinzial Rheinland), Ewald Stephan (Verka) und Dieter Schorr (ZF Friedrichshafen)finden Sie hier.) 
portfolio institutionell newsflash 09.12.2015/Tobias Bürger und Kerstin Bendix
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