Pensionsfonds
5. Dezember 2023

Für Netto-Null-Ziele präferieren Pensionsfonds Aktien

Create Research und Amundi vermessen ESG-Einschätzungen von Pensionsfonds. Viele Kriterien für Asset-Manager-Selektion.

Trotz der Underperformance von ESG-Investments in den vergangenen Monaten bleibt das Interesse an nachhaltigen Investitionen robust. Dies geht aus dem aktuellen Create-Research-Bericht hervor, der jährlich in Zusammenarbeit mit Amundi erstellt wird. Der Bericht basiert auf den Antworten von 158 Pensionsfonds-Verantwortlichen aus aller Welt, die ein Vermögen von insgesamt 1,91 Billionen Euro verwalten. Die meisten Umfrageteilnehmer (79 Prozent ) glauben, dass ESG-Faktoren der Performance langfristig nicht schaden werden.

Aktien und Anleihen vor Alternatives

Wie sich dem Bericht entnehmen lässt, bevorzugen Anleger Aktien und Anleihen gegenüber Alternativen, um Netto-Null-Ziele zu erreichen. 50 Prozent präferieren Aktien. Grund hierfür sei, dass Aktien ein starkes Stewardship und Proxy Voting ermöglichen, eine hohe Liquidität bieten und ebenso leicht auf „reine“ ESG-Geschäftsmodelle wie Erneuerbare Energien wie auch auf schwierige Sektoren wie Zement und Stahl ausgerichtet werden können. Anleihen sind mit 41 Prozent die zweitwichtigste Investmentform. Da immer mehr Pensionsfonds aufgrund der demografischen Entwicklung in die Auslaufphase kommen, sind grüne, soziale und nachhaltigkeitsbezogene Anleihen attraktiv geworden.

Alternative Investments stehen mit 38 Prozent an dritter Stelle. In der Reihenfolge ihrer Bedeutung liegt der Schwerpunkt auf grüner Infrastruktur, grünen Gebäuden, Private Equity und Private Debt. Private Equity sei gut positioniert, um die schlimmsten ESG-Nachzügler zu kaufen und ihre Umweltbilanz sowohl mit als auch ohne steuerliche Anreize zu verbessern.

Mehr Selektionskriterien für Asset Manager

Wie die Autoren ferner feststellen, ist, je weiter die Pensionsfonds auf ihrem ESG-Weg vorankommen, die Liste der Kriterien für die Auswahl externer Manager für ESG-Investitionen länger geworden. Die Kriterien lassen sich in Qualifikationsmerkmale und Unterscheidungsmerkmale unterteilen. Die erste Gruppe umfasst Investitionsgrundlagen, die einem Manager eine grundlegende Glaubwürdigkeit verleihen. Dazu gehört ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (58 Prozent), gefolgt von ESG-Kernwerten, die in der Unternehmenskultur verankert sind (56 Prozent). Die zweite Gruppe hat mehr Gewicht, da sie wertschöpfende Aktivitäten wie eine Erfolgsbilanz bei der Erreichung der ESG-Ziele der Kunden (67 Prozent) sowie bei Stewardship und Stimmrechtsvertretung (65 Prozent) umfasst. Zu dieser Gruppe gehören auch ein umfassender und breiter Talent-Pool (63 Prozent), gefolgt von angesehenen Thought-Leadership-Themen (57 Prozent).         

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