Pensionskassen
24. Mai 2011

Generali Pensionskasse: 2010 war kein so gutes Jahr

Neugeschäft geht um 8,2 Prozent zurück; Kasse verdient etwas weniger.  

KÖLN – Mit 2010, einem guten Jahr für deutsche Aktien und für die Wirtschaft, kann die Generali Deutschland Pensionskasse (GDPK) nicht zufrieden sein. Für das Jahr meldete die Kasse Rückgänge beim Neugeschäft und bei der Anlagerendite.

Laut dem aktuellen Geschäftsbericht ist das Neugeschäft um 8,2 Prozent auf 4,4 Millionen Euro zurückgegangen. Dabei sind 2.330 Neuverträge verkauft worden, was einem Minus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Wie vor einem Jahr führte die GDPK die Rückgänge auf die Konkurrenz zurück: „Wesentlicher Einflussfaktor ist die direkte Konkurrenz zu den bAV-Produkten der Lebensversicherer, die in vielen Fällen bessere Renditechancen ausweisen.“ Im Geschäftsbericht 2009 hatte die GDPK als Beispiel die fondsgebundene Direktversicherung der Aachen Münchener genannt, die vom Finanzvertrieb Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) präferiert wird (siehe auch frühere Meldung).

Dennoch will die GDPK an der Geschäftsbeziehung zur DVAG festhalten. "Wir sind zuversichtlich, dass die Deutsche Vermögensberatung auch in Zukunft in erheblichem Maße den Vertriebserfolg der Pensionskasse bestimmen wird", so ein Sprecher auf Anfrage. Der Finanzvertrieb ist für rund 50 Prozent des Geschäfts der GDPK verantwortlich.

Auch die Anlagerendite ist 2010 von 4,5 Prozent auf 4,3 Prozent leicht zurückgegangen. Im Krisenjahr 2008 betrug sie noch 3,1 Prozent. Einen Grund für den Rückgang nannte die Kasse nicht. Aus dem Verkauf von Wertpapieren – überwiegend Bonds – habe die GDPK 4,7 Millionen Euro vereinnahmt. Dem standen Abgangsverluste in Höhe von 800.000 Euro und 400.000 Euro an Abschreibungen gegenüber.

_Allokation zu „nicht festverzinslichen Papieren“ steigt um das Fünffache

Bei der Allokation 2010 erhöhte die Kasse ihren Anteil an „Aktien und anderen nicht festverzinslichen Papieren“ um mehr als das fünffache auf rund 24 Prozent des Vermögens (1,02 Milliarden Euro). Ob die GDPK dabei massiv in Aktien eingestiegen ist, um von dem Marktaufschwung zu profitieren, ist indes unklar. Dieser nicht näher erläuterte Posten kann auch bondslastige Mischfonds und Immobilien beinhalten. Jedenfalls ist der Anteil an direkt gehaltenen Anleihen von 92 auf 71 Prozent des Vermögens gesunken. Die Kasse hielt Ende 2010 knapp drei Prozent in Cash.

Für die nahe Zukunft gab sich die GDPK alles andere als optimistisch. Neben der starken Konkurrenz mit der Direktversicherung sei eine Zurückhaltung der Deutschen bei bAV-Abschlüssen zu beobachten. Folglich rechnet die Kasse für 2011 und 2012 mit einem weiteren Rückgang des Neugeschäfts. Auch der Jahresüberschuss soll in den nächsten zwei Jahren unter dem Niveau von 2010 (1,7 Millionen Euro) liegen; weiter begründet hat die Kasse diese Prognose allerdings nicht.

portfolio institutionell newsflash 25.05.2011/jan/rko

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