Immobilien
17. Mai 2023

Gesundheitsimmobilien: fallende Kaufpreise, steigende Mieten

Projektentwicklungen bleiben gefragt. Umfrage von Cushman & Wakefield unter 125 Marktakteuren.

Immobilieninvestoren dürften auch im Segment Gesundheit vorerst abwarten. Darauf lässt eine Umfrage des Beraters Cushman & Wakefield schließen. Im Rahmen der Studie wurden 125 Asset- und Investment-Manager, Projektentwickler, Family Offices, Reits und Fondsmanager befragt, von denen 88 Prozent auf verschiedene Weise im deutschen Gesundheitsimmobilienmarkt engagiert sind. Wie die Umfrage ergab, erwarten die Teilnehmer im deutschen Markt für Gesundheitsimmobilien kurzfristig sinkende Kaufpreise. Bei den Mieten würden die Umfrageteilnehmer überwiegend von einem Anstieg in naher und mittelfristiger Zukunft ausgehen. Etwa 40 Prozent prognostizieren für die kommenden zwölf Monate hierfür einen Anstieg von bis zu 2,5 Prozent.

Gesucht seien Pflegeheime, Seniorenresidenzen, Reha-Kliniken, Ärztehäuser und medizinische Versorgungszentren. Doch während Projektentwickler in den vergangenen zwölf Monaten keine Schwierigkeiten hatten, ihre Verkaufs- und Akquisitionsziele zu erreichen, sahen sich Investoren mit einer konservativen Ankaufstrategie im aktuellen Marktumfeld vor zunehmende Herausforderungen gestellt.

Jan-Bastian Knod, Head of Residential Investment und Head of Healthcare Advisory bei Cushman & Wakefield: „Die Investorenumfrage zeigt, dass die meisten Investoren kurzfristig sinkende Preise erwarten, sich jedoch uneins über die Entwicklung der nächsten fünf Jahre sind. Der Fokus liegt aktuell besonders auf dem eigenen Bestand; Energiesparmaßnahmen sind für viele die erste Wahl, um Immobilien nachhaltig aufzuwerten.“

Ärztehäuser in Top-7-Städten gesucht

Mit Blick auf den geographischen Fokus wird deutlich, dass das Investoreninteresse nicht auf eine bestimmte Region oder Art von Gesundheitsimmobilien fokussiert ist, da diese deutschlandweit in Groß- und Kleinstädten systemrelevant sind. Deutlich wird jedoch, dass Ärztehäuser und medizinische Versorgungszentren bevorzugt in den deutschen Top-7-Städten angesiedelt sind. Objekte für Betreutes Wohnen befinden sich gleichmäßig verteilt in A-, B- und C-Städten, während Pflegeheime häufiger in B- und C-Städten gekauft werden.

Akzeptanz für Projektentwicklungen

Eine breite Mehrheit (61 Prozent) gibt an, in Projektentwicklungen zu investieren beziehungsweise diese im Rahmen einer Forward-Struktur zu erwerben. Weitere 14 Prozent passen derzeit ihre Anlagestrategie an, um künftig in diesem Bereich investieren zu können. Motivation hierbei ist die ESG-Konformität vieler neuer Projektentwicklungen, die dadurch ein attraktives Anlageprodukt darstellen. 25 Prozent der befragten Marktteilnehmer engagieren sich ausschließlich bei Bestandsimmobilien

Catella kauft Development-Projekt in Sachsen

Eine Projektentwicklung erworben hat beispielsweise Catella. Wie der Asset Manager meldet, haben Catella Residential Investment Management und die Münchener KVG-Plattform Catella Real Estate eine Projektentwicklung für ca. 50 Mio. € von der Verkäuferin Seebad Erholungsraum erworben. Das rund 14.000 Quadratmeter große Grundstück liege in der sächsischen Gemeinde Zwenkau. In direkter Wasserlage sollen hier vier Gebäudekomplexe mit circa 10.800 Quadratmetern Wohnfläche für 88 Apartments für betreutes Wohnen und 49 Pflegeapartments entstehen. Darüber hinaus sind zahlreiche Gemeinschaftsflächen wie unter anderem ein Tagescafé vorgesehen. Die Fertigstellung der Seniorenresidenz ist für Sommer 2025 geplant.

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