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3. Dezember 2021

Großanleger finanzieren Windpark in Schweden

In Nordschweden entsteht derzeit ein weiterer Windpark. Das Fremdkapital im mittleren dreistelligen Millionenbetrag steuern institutionelle Anleger über eine außergewöhnliche Projektanleihe bei.

Fernab der deutschen Heimat, im Norden von Schweden, finanzieren Versicherungsgesellschaften der Münchener-Rück-Gruppe und andere institutionelle Anleger einen neuen Windpark. Das Projekt nennt sich Önusberget (auf Deutsch: Önusberg) und liegt ungefähr zehn Autostunden von der schwedischen Hauptstadt Stockholm entfernt. Nach seiner Fertigstellung soll der Onshore-Windpark mit einer Kapazität von über 750 Megawatt (MW) ans Netz gehen.

Eigentümer des Windparks sind Erneuerbare-Energien-Fonds, die vom Asset Manager Luxcara beraten werden. Das Fremdkapital beläuft sich nach Angaben der im Versicherungskonzern Munich Re verankerten Fondsgesellschaft Munich Ergo Asset Management (Meag) auf einen mittleren dreistelligen Euro-Millionenbetrag.

Das Geld steuern 17 institutionelle Anleger über eine sogenannte Projektanleihe bei. Teil des Finanzierungskonsortiums sind europäische Versicherungsgruppen, Pensionskassen und die zwei jungen, von der Meag verwalteten Fonds für Infrastruktur-Debt. Auch einige Gesellschaften der Munich-Re-Gruppe haben sich die Projektanleihe ins Portfolio gelegt.

Größte Projektanleihe für Onshore-Windpark

Rechtstechnisch sind Projektanleihen typischerweise um eine Projektgesellschaft konzipiert. Diese erwirbt mit dem frischen Kapital das Asset, betreibt die Anlagen und bedient aus den Liquiditätsüberschüssen die Kupons inklusive Rückzahlung. Das ist auch bei diesem Projekt der Fall.

Die im Rahmen der Schweden-Transaktion bereitgestellten finanziellen Mittel werden laut Meag für den Bau und Betrieb verwendet. Das Besondere: Im Falle des Finanzierungsvehikels für den Windparks Önusberget handelt es sich um die weltweit größte Projektanleihe für einen einzelnen Onshore-Windpark.

„Finanzierung erfüllt Renditekriterien“

Holger Kerzel, Geschäftsführer und Global Head of Illiquid Assets der Meag, kommentiert: „Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, sind verstärkte Anstrengungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen notwendig.“ Der Ausbau der emissionsfreien Windenergie sei dafür ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Gleichzeitig erfüllt die Finanzierung unsere anspruchsvollen Rendite- und Diversifikationskriterien“ und bringe sowohl die Meag als auch die gesamte Munich-Re-Gruppe ihren Klimazielen näher. „Zudem freuen wir uns, auch unsere institutionellen Investoren bei der Erreichung ihrer Anlage- und ESG-Ziele über Investitionen dieser Art zu unterstützen“, so Kerzel weiter.

Aus Eigenkapital wird Fremdkapital

Die Meag begann im Jahr 2019 mit dem Fundraising für den geschlossenen Spezialfonds Meag Infrastructure Debt Fund Sub-Fund 1. Mit dem Eigenkapital der Investoren finanziert der Vermögensmanager der Münchener Rückversicherung seither Infrastrukturprojekte wie das Projekt Önusberget. Im vergangenen Jahr legte die Meag einen zweiten Infrastrukturfonds für professionelle Anleger auf.

Dass die Meag ihre Real Assets ausbauen will, ist kein Geheimnis. Stefan Baatz, Senior Investment Manager der Meag, erläuterte die Pläne auf der Jahreskonferenz von portfolio institutionell.

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