Alternative Anlagen
1. Februar 2022

Grüne Zusatzdividende für Klimaschützer

Für Unigestion öffnet das 1,5-Grad-Ziel viele Opportunitäten. Hohe Preise negativ für Private Equity.

Die staatlichen Nachhaltigkeitsziele belasten die Volkswirtschaften. Andererseits ergeben sich für Private-Equity-Investoren, die in Klimaschutzlösungen investieren, interessante Renditen. Dies war in einem Webinar von Unigestion zu erfahren.

Den European Green Deal gibt es nicht umsonst. Wie Beatrice Weder die Mauro zu Beginn des Webinars erläuterte, sind die staatlichen Klimaschutz-Ambitionen nicht mit einem Wachstumsprogramm zu verwechseln. Allerdings, so die Ökonomin, würde eine verzögerte Transition für das Bruttosozialprodukt die höchste Belastung darstellen.

Unigestion hat etwa die Hälfte seiner knapp 22 Milliarden Dollar an Assets under Management in Private Equity allokiert. Diese Asset-Klasse ist für den Asset Manager mit Blick auf die ökologischen Herausforderungen besonders chancenreich. „Das 1,5-Grad-Ziel bietet Private Equity viele spannende Opportunitäten“, sagte Mark Zünd. Namentlich nannte der Head of Investments Energiewende, Low-Carbon-Industrie, Kreislaufwirtschaft, Forst- und Landwirtschaft. Diese Segmente bräuchten jährlich mehre Billionen an Investitionen und könnten Investoren „grüne Zusatzdividenden“ verschaffen. Als Gründe für diese Extrarendite nannte Zünd: Wachstum, günstigere Finanzierungskonditionen für Green Financing, die Margenexpansion der Klimavorreiter aufgrund ihrer Preissetzungsmacht und höhere Exit-Multiples. Unigestions IRR-Ziel für Investments in Klimaschutzlösungen liegen bei 18 bis 20 Prozent.

Auch grundsätzlich gab sich Unigestion für Private Equity für die kommenden Jahre optimistisch – trotz des Pricings. Die gestiegenen Preise für die Targets sind für Christophe de Dardel der „springende Punkt“. Diese tragen zwar zu lukrativen Exits bei, sind aber nachteilig beim Einkauf. Insgesamt sind die Preise für den Head of Private Equity „negativ“. Ausschließlich positiv gestimmt ist de Dardel dagegen für dieses Halbjahr für Investments, Exits, Fundraising und Performance.

Damit prognostiziert de Dardel eine Verbesserung der Exit-Situation. In den beiden vergangenen Jahren habe es mehr Investment- als Verkaufsaktivitäten gegeben. Bezüglich der Exits konstatiert der Beteiligungsexperte „einen Rückstand durch die Pandemie“.

Bezüglich des Fundraisings hat die Branche keinen Grund zur Klage – zumindest, wenn man zu den großen Fondsanbietern zählt. „Mehrere Large-Cap-Fonds haben über ihrem Zielvolumen geclost“, so de Dardel und nennt die Adressen Silverlake, EQT, Bain, KKR und Apax. „Zudem konnten auch manche Mid-Cap-Fonds ihre Fonds erheblich aufstocken.“

Ein absehbarer Effekt der hohen Fundraisings: die gestiegenen Preise für die Targets sollten weiter bezahlbar bleiben. Dies dürfte aber auch die nötige ökologische Transition unterstützen und so für wichtige Impacts sorgen.

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