Immobilien
2. Juli 2020

Höhere Renditen bei ESG-Immobilieninvestments erwartet

Viele Investoren noch in der Implementierungsphase. Großer Beratungsbedarf zu ESG.

Laut einer Umfrage der Warburg-HIH Invest unter 101 institutionelle Investoren erwartet eine knappe Mehrheit von 51 Prozent höhere Renditen bei der Berücksichtigung von ESG bei Immobilieninvestments. Dementsprechend ergibt sich eine hohe Bereitschaft zur Implementierung, gleichwohl von einem niedrigen Niveau aus: Bislang nutzen nur 20 Prozent der Befragten Inhouse-definierte Kriterien. Rund 70 Prozent der Befragten wollen ESG-Kriterien zeitnah in den Investmentprozess integrieren. Ein Großteil der Befragten berücksichtigt diese bislang nicht, rund 55 Prozent wollen diese erst mittelfristig einführen. 13 Prozent wollen sogar komplett darauf verzichten. Für einen Teil der Investoren scheint die höhere erwartete Rendite zudem nicht entscheidend zu sein. So würden elf Prozent der Befragten sogar eine um 0,2 Prozentpunkte niedrigere Rendite in Kauf nehmen, um ESG-Kriterien zu erfüllen.

„Institutionelle Anleger beschäftigen sich intensiv mit dem Thema ESG. Die Umfrage bestätigt unsere Wahrnehmung aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden. Grundsätzlich stehen die meisten Investoren dem Thema sehr aufgeschlossen gegenüber: Sie suchen nach Partnern, die ESG-Kriterien langfristig in Investmentstrategien implementieren und sie auch professionell beraten können. Das bestätigt auch, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer langfristig mit höheren Renditen aufgrund der ESG-Kriterien rechnet“, kommentierte Alexander Eggert, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest, die Ergebnisse.

Regulierung erhöht Beratungsbedarf

Die Umfrage stellt einen großen Beratungsbedarf zum Thema ESG fest, insbesondere beim Reporting und der Messung von Nachhaltigkeit benötigen sie Unterstützung. Dazu passt, dass rund 55 Prozent externe Ratings nutzen. Der Beratungsbedarf nimmt durch die Regulierung erwartbar noch zu, insbesondere durch die Einführung der Taxonomie-Verordnung. 53 Prozent der Befragten bereiten sich auf diese bereits vor, ein Drittel will dagegen das Ende des Gesetzgebungsprozesses abwarten. „Mit dieser Umfrage haben wir einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien gewinnen können. Wir sehen hier noch einen großen Beratungsbedarf, solange es keine einheitlichen Standards beziehungsweise keine neue Regulierung von staatlicher Seite gibt“, so Eggert.

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