Immobilien
12. Oktober 2022

Hotels mit Renditen von im Schnitt 4,4 Prozent

Niedrigstes Transaktionsvolumen seit 2013 laut Colliers. CBRE: Durchschnittliche Dealgröße bei 16,7 Millionen Euro.

Nach aktuellen Zahlen berichten die Immobiliendienstleister CBRE und Colliers für den Hotelinvestmentmarkt von einem Rückgang des Transaktionsvolumens, Grund hierfür sei vor allem das schwache erste Halbjahr so Colliers. Demnach wurden im bisherigen Jahresverlauf in Deutschland fast 1,4 Milliarden Euro in Hotelimmobilien investiert. CBRE berichtet von 1,29 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2022 – das sind 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, und zudem – wie Colliers berichtet – das niedrigste Volumen seit 2013.

Asset-Klasse Hotel bei drei Prozent vom Gesamtmarkt

Ursächlich für das stärkere dritte Quartal waren vor allem größere Transaktionen: In den Monaten Juli bis September flossen laut Colliers über 573 Millionen Euro in Hotelimmobilien, womit dieses zurückliegenden Quartal das zweitstärkste seit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie war: Der Anteil der Asset-Klasse Hotel am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen liegt weiter stabil bei drei Prozent. Vor der Covid-19-Pandemie lag der Anteil in der Regel bei rund sechs Prozent.

Laut CBRE entfielen 21 Prozent des Transaktionsvolumens auf Portfoliotransaktionen (plus vier Prozentpunkte) und 38 Prozent auf internationale Investoren (minus zwei Prozentpunkte). Mit 474 Millionen Euro lag demnach das dritte Quartal 2022 deutlich über dem zweiten Quartal mit 340 Millionen Euro und erreichte damit wieder das Transaktionsvolumen des ersten Quartals. Laut CBRE lag die durchschnittliche Dealgröße bei 16,7 Millionen Euro. Es gab 77 Transaktionen.

Spezialfonds lagen vorn, und auch Corporates

Gemessen am Transaktionsvolumen waren im bisherigen Jahresverlauf offene Immobilienfonds sowie Spezialfonds die größte Käufergruppe – auf sie entfiel 23 Prozent des Investitionsvolumens. Im Vorjahreszeitraum waren sie noch die zweitgrößte Käufergruppe nach Privatinvestoren, welche nun jedoch lediglich einen Anteil von sechs Prozent erreichten. Auf Asset-, beziehungsweise Fondsmanager, und Corporates – im wesentlichen Betreiber – entfielen 22 Prozent beziehungsweise 19 Prozent des Transaktionsvolumens im laufenden Jahr. Projektentwickler und Bauträger stellten im bisherigen Jahresverlauf die größte Verkäufergruppe dar – ihr Anteil von 28 Prozent liegt jedoch 40 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Auf Privatinvestoren entfielen derweil 17 Prozent des Verkaufsvolumens und auf Asset- und Fondsmanager 15 Prozent.

Auch Renditen für Büro und Logistik gestiegen

Die Bruttoanfangsrenditen von Hotelinvestitionen sind weiter angestiegen. Die durchschnittliche Bruttospitzenrendite betrug Ende September 2022 4,40 Prozent, seit Anfang des Jahres sei die Bruttospitzenrendite dementsprechend um 40 Basispunkte gestiegen. Das entspricht ungefähr dem Anstieg in den Asset-Klassen Büro sowie Industrie und Logistik. Laut CBRE liegt die Bruttospitzenrendite bei Hotels bereits bei 4,5 Prozent. Sie sei im Vergleich zum Vorjahr um 0,25 Prozentpunkte gestiegen.

Renditespread zwischen Top-7-Standorten sinkt

„Im dritten Quartal haben wir einen erneuten Renditeanstieg infolge der gestiegenen Finanzierungskosten und Renditen am Anleihenmarkt registriert. Investoren kalkulieren derzeit mindestens mit einer Bruttoanfangsrendite von 4,25 Prozent. Insgesamt hat sich der Renditespread zwischen den einzelnen Top-7-Standorten im Jahresverlauf verringert. Die höchste Spitzenrendite wird mit 4,65 Prozent in Düsseldorf erzielt, die niedrigste mit 4,25 Prozent in Frankfurt, Hamburg und München“, kommentiert René Schappner, Head of Hotel bei Colliers.

Für das Gesamtjahr erwartet CBRE für Hotel ein Transaktionsvolumen zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro. Die Entwicklung der Ankaufsrenditen hänge maßgeblich von der weiteren Zinsentwicklung an den Finanzmärkten ab.

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