Alternative Anlagen
17. Februar 2022

HQ Trust bleibt für Private Equity optimistisch

Wertsteigerungen durch Wachstumsmaßnahmen. Einstiegspreise günstiger als bei Aktien.

Keine Alternative zu alternativen Anlagen – darauf legt sich HQ Trust in einem Marktausblick bei einer Bestandsaufname von Anleiherenditen und Inflation fest. „Anleger werden auch im laufenden Jahr viel Kapital in reale Werte lenken, die einen gewissen Inflationsschutz bieten“, sagt Marcel Müller, Leiter des Portfoliomanagements von HQ Trust. „Aktien, Beteiligungen wie Private Equity oder Infrastruktur, Immobilien und Gold werden dazugehören.“

Bei diesen Assets erwartet das Multi-Family-Office auch Renditen, die mehr als die Inflation kompensieren. Somit dürfte die positive Entwicklung alternativer Investments in den kommenden Quartalen anhalten. Besonders aussichtsreich bleibe Private Equity. „Ein Großteil der Wertsteigerung wird heute durch Wachstumsmaßnahmen in den Unternehmen erwirtschaftet, Fremdkapital konservativer eingesetzt“, sagt HQ Trust-Geschäftsführer Jochen Butz. Der Fokus liege auf Investitionen in Unternehmen und Sektoren, die mit hohen Wachstumserwartungen und säkularen Trends verbunden seien. „Dies sowie die direkte Einflussnahme auf die Unternehmensstrategie lassen auch in Zukunft einen zwei- bis dreiprozentigen Renditeaufschlag auf die Aktienmärkte erwarten“ erklärt Jochen Butz.

Kritisch kann man bei Private Equity jedoch die gestiegenen Preise sehen. HQ Trust weist diesbezüglich jedoch darauf hin, dass die Einstiegspreise, gemessen am Unternehmenswert in Relation zum Ebitda, deutlich günstiger als im Vergleich zu Aktien seien. Im Jahr 2021 ist diese Kennzahl mit 11,0 nur halb so hoch wie für den US-amerikanischen Nebenwerteindex Russell 2000 (22,1). Außerdem können die Beteiligungsfonds ihre Einstandspreise im Rahmen von Buy-and-Build-Strategien durch den Kauf von sogenannten Add-ons reduzieren. Auch Carve Outs würden den Einstiegsmultiplikator deutlich senken.

Wenig Bedenken hat HQ auch mit Blick auf das Dry Powder. Dieses reiche den Fonds nun anders als in der jüngeren Vergangenheit „nur“ noch für weniger als zwei Jahre. Für weiteren Nachschub an „Powder“ ist jedoch gesorgt: Das Fundraising-Volumen notierte im vergangenen Jahr nämlich wieder nahe am Rekordniveau. Auf Rekordniveau ist allerdings auch das Transaktionsvolumen.

 

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