Recht, Steuer & IT
20. September 2011

IBM übernimmt Algorithmics

Software zur Risikoanalyse wird in das Business-Analytik-Portfolio im Bereich Financial Services integriert.

ARMONK – IBM steht vor der Übernahme der kanadischen Firma Algorithmics. Das Unternehmen mit Sitz in Toronto bietet Software und Services zur Risikoanalyse an, die von Banken, Investmentfirmen und Versicherungen genutzt werden, um Risiken besser einzuschätzen, regulatorische Anforderungen zu adressieren und auf fundierteren Informationen basierende Geschäftsentscheidungen zu treffen. Mehr als 350 Kunden, darunter 25 der größten 30 Banken, nutzen diese Lösungen. Algorithmics ist Mitglied der Fitch Group, mehrheitlich gehalten von Fimalac, einer französischen Holding aus Paris. Vergangene Woche gab IBM eine Vereinbarung bekannt, mit der die Übernahme für 387 Millionen US-Dollar angestrebt wird.
Damit erweitert IBM sein Business-Analytik-Portfolio im Bereich Financial Services. Mit dem zusätzlichen Service werde Kunden geholfen, „ihr Risikoprofil im Bereich Financial Risk, Märkte, Liquidität, Kredit, Betrieb und Versicherung sowie wirtschaftlichem und regulatorischem Kapital zu quantifizieren, zu steuern und zu optimieren“. Nach erfolgreichen Abschluss der Akquisition werden etwa 900 Algorithmics-Mitarbeiter zu IBMs Software Group wechseln.
Anlässlich der Mitteilung zur geplanten Übernahme verweist IBM auf eine Erhebung, die das IBM Institute of Business Value weltweit unter 1.900 CFO durchgeführt hat. Darin stellt knapp die Hälfte fest, dass die Finanzorganisation ihres Unternehmens in den Bereichen Strategie, Informationsverarbeitung sowie Risiko- und Chancen-Management nicht ausreichend effizient aufgestellt ist. Die Rolle der CFO nehme in allen Wirtschaftszweigen zu, sie seien häufiger zur Auseinandersetzung mit Prognosen, Profitabilitätseinschätzungen und Risikobeurteilungen gezwungen, wird aus der Studie abgeleitet.
Vor knapp einem Jahr hatte IBM schon OpenPages übernommen, einen Anbieter von Software für das Risiko- und Compliance-Management. Auch dessen Lösungen wurden Teil der IBM Business-Analytics-Produkte. IBM hat insgesamt 8.000 Experten, die sich mit der Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen beschäftigen, darunter allein 200 Mathematiker mit mehr als 500 Patenten, und verfügt über ein Netzwerk von Analyse-Zentren.
portfolio institutionell newsflash 07.09.2011/kmo

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