Licht und Schatten bei börsennotierten Immobilien
Mit dem Boom des S&P 500 können Immobilienaktien gegenwärtig nicht mithalten. Doch auch in diesem Segment gab es zuletzt beachtliche Kursbewegungen – auch nach unten.
Die Kursentwicklungen von Immobilienaktien und Reits haben sich in den vergangenen sechs Monaten nach einer kurzen Phase höherer Volatilität weitgehend stabilisiert. Damit hinken sie allerdings der allgemeinen Börsenentwicklung, die teilweise neue Kursrekorde aufstellte, hinterher. Laut dem Investmentmanager Aventos mit Sitz in Berlin lag der Total Return des FTSE EPRA Nareit Index im Betrachtungszeitrum (bis Ende September) für Nordamerika bei 3,8 Prozent. Für Europa verzeichnete er ein Plus von 5,8 Prozent.
„Mit dem technologiebetriebenen Boom insbesondere des S&P-500-Index können Immobilienaktien gegenwärtig nicht mithalten“ sagt Dr. Karim Rochdi. Der Gründer und Managing Partner von Aventos sagt, dass der Immobiliensektor im Vergleich mit den hohen Bewertungen des allgemeinen Aktienmarkts aktuell auf Basis von Implied Cap Rates und NAV-Spreads moderat bepreist sei.
Im Vergleich der Immobiliensegmente sei weiterhin ein post-pandemischer Konsolidierungseffekt zu beobachten: Die zeitweisen Übertreibungen einzelner Segmente (Logistik, Towers, Self-Storage, Wohnimmobilien in den Vereinigten Staaten) weichen laut Aventos einem ausgeglicheneren Verhältnis zum Gesamtmarkt.
Gewinner und Verlierer
Die Outperformer des vergangenen Halbjahres (per 30. September) waren Diversified Healthcare Trust (plus 92 Prozent), ein Spezialist für unterschiedliche Healthcare- und Büro-Segmente in den USA, gefolgt vom US-amerikanischen Logistik-Reit Industrial Logistics Properties Trust (plus 85 Prozent) sowie dem US-Office-Anbieter Paramount Group (plus 59 Prozent). Die positive Performance aller drei müsse im Lichte der niedrigen Ausgangsbasis von deren Aktien gesehen werden, heißt es.
Die Liste der Underperformer werde angeführt von den einzigen beiden börsennotierten US-amerikanischen Kühllager-Spezialisten, der Americold Realty Trust (minus 38 Prozent) und Lineage (minus 30 Prozent). Die beiden decken etwa 70 Prozent des amerikanischen Marktes ab. Das Geschäft sei margenschwach und kapitalintensiv, die Erträge seien aufgrund ihrer Strukturen volatil und konjunkturabhängig, zudem seien viele Liegenschaften in die Jahre gekommen und müssten modernisiert werden.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Immobilienaktien | Reits
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