Schwarzer Schwan
22. November 2019

Impact Investorin

Sei schlau, geh zum Bau

Impact Investments sind eigentlich gar nicht so kompliziert. Es reicht schon ein paar Kilo Schotter bei der Firma Schüttfix zu bestellen – und schon tut man damit etwas für den Feminismus!

Zum Hintergrund: Sophia Thomalla, von Beruf Sophia Thomalla, ist nämlich nun auch Investorin und hat „viel Geld“ in das Start-up Schüttflix investiert. Schüttflix ist eine Logistik-App für Kies, Sand und andere Schüttgüter. Und das hat nämlich auch etwas mit Feminismus zu tun! „Feminismus ist, wenn man als Frau mit coolen Jungs Geschäfte macht“, erläuterte Frau Thomalla, die dafür für die Fotografen auch einmal perfekt frisiert und bauchfrei durchs Geröll stöckeln musste. Einen ersten Vorgeschmack zu ihrem Feminismus-Verständnis, welches den coolen Jungs entgegenkommen dürfte, gab sie 2015 in der Sendung „Hart aber Fair“: „Wer als Frau ständig für Gleichstellung und gegen Sexismus wettert, hat offenbar noch nie ein Kompliment bekommen.“ Klang Mitte des letzten Jahrhunderts auch noch nicht anders.

Ob in dieser Zeit die Trümmerfrauen das Wegräumen von Schutt auch als feministische Aktion verstanden haben? Aber lieber den Feminismus als Geld in den Sand setzen. Nun pocht auf jeden Fall hierzulande das Herz der Venture-Capital-Szene nicht mehr in Berlin, sondern in Gütersloh. In der Hauptstadt scheint Frau Thomalla eher nicht investieren zu wollen. Vegane Kaffeeläden, so lässt die Unternehmerin wissen, findet sie nämlich „einfach unsexy“. „Das können die Hipster machen.“

Die Geschäftsidee klingt interessant: Ein Hamburger Bauherr kann mit der Schüttflix-App nun den Preis einer Kiesgrube in Passau mit einer anderen im Erzgebirge vergleichen und sich die Bestellung genau am gewünschten Ort abladen lassen. Der Transporteur muss aber auch noch bezahlt werden…

Einen Schritt weiter als Thomalla ist Show-Bizz-Kollegin Kylie Jenner. Die 22-jährige aus dem Kardashian-Clan verkaufte ihre Kosmetikfirma Kylie Cosmetics für 600 Millionen Dollar an den Beauty-Konzern Coty, der der deutschen Unternehmerfamilie Reimann gehört. Es lässt sich also auch mit klassischen Beauty-Produkten – über Social Media vermarktet – noch ordentlich Schotter machen, nicht nur mit Kies.

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