Schwarzer Schwan
9. März 2012

Inflationsbekämpfung nach Art des Hauses

Lesen Sie in der ersten Ausgabe des Schwarzen Schwan der Woche, wie Staatsoberhaupt Cristina de Kirchner die Inflation in Argentinien in den Griff bekommt.

Eine moderate Inflation sehen viele Ökonomen als einfache Lösung für Staaten, um langfristig einen Schuldenberg abzutragen. Ein einfacher Indikator, um zu erkennen, ob die Inflation dabei nicht doch höher als geplant ist, ist der Big-Mac-Index. Eine allzu einfache Lösung, um zu verhindern, dass bei einem zu starken Anstieg des Index der Bevölkerung die Geldwertillusion genommen wird, hat die argentinische Präsidentin Cristina de Kirchner ersonnen. 

Zu handeln war für die First Lady dringend geboten, da der Big-Mac-Index Argentiniens laut dem Kölner Asset Manager Flossbach von Storch einen Preisanstieg von 19 Prozent und damit das Doppelte der offiziellen argentinischen Inflationsrate anzeigte. Allerdings folgte Kirchner nicht ökonomischen Lehrbüchern und erhöhte die Zinsen oder senkte die Ausgaben. Vielmehr „überzeugte“ la Señora Presidente, so Flossbach von Storch im Jahresbericht 2011, den Big-Mac-Anbieter McDonald´s zu einer Preissenkung. Argentinien sei damit das einzige Land der Welt, in dem ein Big Mac 30 Prozent billiger ist als das Konkurrenzprodukt „Whopper“ von Burger King.

Übrigens erwies sich diese dirigistische Maßnahme zur Inflationssenkung ähnlich erfolgreich wie mit dem Verzehr von Fast Food den Cholesterinspiegel zu senken: Gemäß dem Fachblatt „The Economist“ ist Argentinien im Januar das siebtteuerste Land gewesen, um einen Big Mac zu kaufen. Während der Burger in den USA 4,20 Dollar kostet, sind es in Argentinien umgerechnet 4,64 Dollar. Was sich jedoch durch diese Maßnahme auf jeden Fall gesenkt hat, ist das Vertrauen der argentinischen Bevölkerung in ihre Währung und ihre Regierung.
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