Immobilien
23. September 2019

Institut der deutschen Wirtschaft sieht Ende des Immobilienbooms

Der Immobilienindex des IW zeigt Trendwende am Immobilienmarkt. Schlechtester Wert seit 2014.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln sieht laut Handelsblatt eine Trendwende am deutschen Immobilienmarkt kurz bevor stehen. „Wir sind am Ende des Booms“, sagte Ralph Henger, Fachmann für Immobilienkonjunktur beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW), der Zeitung.

Das IW erhebt vierteljährlich den Immobilienindex, in dem Vorstände und Manager von Projektentwicklungsfirmen sowie institutionelle Investoren die Geschäftsentwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt einschätzen. Befragt werden Projektentwickler, Investoren und Eigentümer von Büros, Shoppingcentern oder großen Wohnungsbeständen. Bei der diesjährigen Herbstbefragung erreichte der Index demnach seinen schlechtesten Wert seit 2014. Drei Mal in Folge sei das Immobilienklima nun gesunken. „Für die kommenden zwölf Monate prognostizieren mehr Unternehmen aus der Branche eine schlechtere als eine bessere Entwicklung“, sagte Ralph Henger zu den Ergebnissen. Noch pessimistischer seien laut Handelsbatt viele Experten, was die Entwicklung der Einzelhandelsflächen betreffe.

Dem Index zufolge sehen einige Befragten eine Entwicklung der Preise nach unten. „Die Antworten auf unsere Detailfragen zeigen, dass die ersten CEOs sogar von sinkenden Mieten und Preisen ausgehen“, so Henger. Die Mehrheit der Befragten erwarte jedoch, dass die Mieten weiter steigen werden, und zwar stärker als die Preise. Das sei ein Novum und daher für Henger ein weiteres Indiz dafür, dass der Wendepunkt erreicht sei: Bislang hinkten die Mieten den Kaufpreisen hinterher.

Henger zeigt sich jedoch überzeugt, dass die Mietsteigerungen die sich abschwächende Preisdynamik nicht kompensierten. Die aufgrund immens gestiegener Preise aktuell historisch niedrigen Immobilienrenditen werden also wieder steigen, nimmt er an. „Und höhere Renditen sind Ausdruck der Tatsache, dass die Risiken des Immobilieninvestments wieder stärker in den Blick genommen werden.“

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