Traditionelle Anlagen
14. November 2023

Investmentprofis sehen 2024 Aktien vorn

Zwei Umfragen, ein Trend. Im kommenden Jahr werden Aktien am besten abschneiden.

In den Wochen vor dem Jahreswechsel machen nun wieder Prognosen für die weitere Entwicklung von Anlageklassen die Runde. Traditionell befragt die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) ihre Mitglieder im vierten Quartal nach ihren Erwartungen für die Kapitalmärke. So auch 2023.

„Unsere Umfrage endete am 1. November und stand damit auch, aber sicher nicht nur unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse in Israel und deren Folgen“, hebt Ingo R. Mainert hervor. „Es überrascht daher nicht, dass bei den größten Unsicherheiten für 2024 die geopolitischen Risiken dominieren, deutlich vor einer drohenden Rezession“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der DVFA.

Aktien sind Favorit unter den traditionellen Anlageklassen

42 Prozent der Teilnehmenden erwarten, dass bis Ende des nächsten Jahres Aktien die anderen traditionellen Anlageklassen hinsichtlich der Rendite schlagen werden. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Antwortenden sieht allerdings Rentenwerte als Spitzenreiter (in der letzten Umfrage für 2023 waren es nur 14 Prozent). Zwölf Prozent erwarten das für die grundsätzlich gering verzinsten Liquiditätsinstrumente. Für das Jahr 2023 sahen in dieser Frage noch 20 Prozent der Investment Professionals die Rohstoffe vorn. Doch nun hat sich dieser Anteil für 2024 auf nur noch neun Prozent der Antworten mehr als halbiert.

Die allgemein verbreitete Unsicherheit fließt laut einer Mitteilung der DVFA auch in die Erwartungen für den deutschen Leitindex ein: Nur sieben Prozent seien richtig „bullish“ für den Dax (aktuell: 15.500 Punkte) und erwarteten ihn Ende 2024 über 17.000 Punkten. Ein Viertel der Teilnehmer entschied sich für die Antwortkategorie „zwischen 16.000 und 17.000 Punkten“ – was dem Investmentverband zufolge immerhin nicht von Pessimismus zeuge. Fast die Hälfte (49 Prozent) erwartet den Dax-40 dagegen zwischen 14.000 und 16.000 Punkten.

Auch dazu, wieviel ein Euro am Jahresende 2024 in Dollar „kosten“ werde, entscheidet sich mehr als ein Drittel der Teilnehmer für eine „Seitwärts-Prognose“: 37 Prozent sehen den Kurs (aktuell: 1,08) zwischen 1,05 und 1,10 Dollar je Euro. Fast genauso viele, nämlich 33 Prozent, kreuzten allerdings die Kategorie „zwischen 1,00 und 1,05“ an, also eine Abwertung des Euro beziehungsweise einen stärkeren Dollar. Einen bis Ende 2024 noch schwächeren Euro, zwischen 0,95 und 1,00 Dollar, sieht jeder zehnte Teilnehmer. Dagegen sind 17 Prozent eher Dollar-Skeptiker, denn sie sehen den Euro über 1,10 Dollar.

Auf dem Investment Fokus von Lupus Alpha suchen Anleger Risiken

Wohin die Reise gehen könnte, zeigte sich nicht zuletzt auf dem Lupus Alpha Investment Fokus 2024. Bei diesem Event in der Alten Oper am 8. November kamen institutionelle Investoren zum Debattieren über Politik, Ökonomie und natürlich Kapitalmärkte zusammen. Im Rahmen einer Ted-Umfrage im Saal kündigten 31 Prozent der Besucher an, das Risiko hochnehmen zu wollen. Nur elf Prozent wollen Risiken reduzieren. Die Mehrheit (66 Prozent) will nächstes Jahr stärker in Aktien investieren. Dagegen votierten nur 44 Prozent für Investment Grade Credits, 27 Prozent für Staatsanleihen und 20 Prozent für Private Markets.

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