Versicherungen
26. Oktober 2022

Investoren pochen auf sinkende Schadstoffemissionen

Der Klimaschutz muss laut einer Investoreninitiative forciert werden. Europäische Unternehmen sind hier im Vergleich mit Firmen aus Asien und den USA bereits weiter.

Die Klimaziele europäischer Unternehmen sind im globalen Vergleich besonders ausgereift. Nachholbedarf besteht hingegen bei Unternehmen in Asien und in den USA. Diese Einschätzung vertritt eine Interessengruppe, der neben Finanzinstitutionen wie Axa und Allianz Global Investors auch multinationale Unternehmen angehören.

Insgesamt 318 Firmen haben sich im Rahmen der Klimakampagne zusammengeschlossen. Sie fordern laut einer aktuellen Mitteilung über 1.000 Unternehmen mit „hohem Umwelteinfluss dazu auf, sich Emissionsziele zu setzen, die mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens übereinstimmen“. Die an der Kampagne mitwirkenden Unternehmen stehen zusammengerechnet für 36,8 Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen sowie – im Falle der Nicht-Finanzunternehmen – an Einkaufsvolumen.

Unternehmen sollen Emissionsreduktionsziele definieren und prüfen lassen

Ein einem Brief fordern sie die Zielunternehmen dazu auf, Emissionsreduktionsziele im Rahmen der Science-Based-Targets-Initiative (SBTI) zu definieren und überprüfen zu lassen. Die SBTI ist ein Standard für glaubwürdige Klimaziele, die alle Emissionen der Wertschöpfungskette eines Unternehmens abdecken. Die Kampagne wird von der globalen gemeinnützigen Organisation CDP koordiniert. Sie betreibt seit ihrer Gründung im Jahr 2000 ein weltweites System zur Offenlegung von Umweltdaten für Unternehmen, Städte, Staaten und Regionen.

CDP hat nach eigenen Angaben Briefe an rund 1.100 Unternehmen weltweit gesendet. Adressaten sind unter anderem BASF, Chinas größter Einzelhändler JD.com und die australische Fluggesellschaft Qantas. In Deutschland umfasst die Liste der angesprochenen Gesellschaften neben BASF auch Covestro, Infineon, Hochtief und Vonovia.

Die Liste der ins Visier genommenen Konzerne sei überwiegend auf Asien und die Vereinigten Staaten ausgerichtet. Knapp die Hälfte (48 Prozent) von ihnen seien im asiatisch-pazifischen Raum ansässig, gefolgt von 23 Prozent in den Vereinigten Staaten. Nur etwa eins von zehn ins Visier genommenen Unternehmen stammt aus Europa.

Die Anliegen der Kampagne werden von Finanzinstituten und Vermögensverwaltern unterstützt, darunter Allianz Global Investors (AGI) und die Axa-Gruppe. Neun deutsche Finanzunternehmen haben sich an der Kampagne beteiligt, darunter Deka Investment, DWS Group, Union Investment und AGI. Dr. Henrik Pontzen, Leiter der Abteilung ESG im Portfoliomanagement von Union Investment, kommentiert: „Wir investieren in glaubwürdige Transformation. Dafür müssen die Unternehmen verlässlich ambitionierte Klimaschutzziele verfolgen. Wissenschaftsbasierte Ziele sind der Schlüssel zu einer glaubwürdigen Transformation.“

Der Interessengruppe gehören neben den Finanzunternehmen auch weitere 45 multinationale Unternehmen mit jährlichen Beschaffungsausgaben von über 710 Milliarden US-Dollar an, darunter BMW, Bayer und die Deutsche Telekom. Diese Unternehmen nutzen die Kampagne dazu, die Festlegung von Emissionszielen durch ihre Zulieferer zu verbessern.

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