Während Versicherungsmathematiker empfehlen, den Garantiezins im nächsten Jahr um 50 Basispunkte auf 1,25 Prozent zu senken, ist die Reaktion der Assekuranz eher verhalten. Bisherige Renditeziele haben längst ausgedient.
Der Niedrigzins lässt Renditen schwächeln, stärkt aber die Innovationskraft. Die Wartezeit auf höhere Anleihenkupons verkürzt sich der BVV mit Absolute-Return-Mandaten, Finanzierungen und Infrastruktur. Zudem haben Immobilien und Private Equity an Bedeutung gewonnen. Die gewonnenen Erfahrungen sind ermutigend.
Europas Altersvorsorgeeinrichtungen nutzen in ihren Immobilienportfolios zunehmend Value-Add-Strategien, wie eine neue Studie zeigt. Deutsche Adressen setzen in ihren inländischen Portfolios auf besser kontrollierbare Direktanlagen.
Der BVV wartet auf die Rückkehr von auskömmlichen Kuponerträgen und überbrückt diese Zeit mit alternativen Fixed-Income-Quellen. Die „schlimmste Krise seit rund 80 Jahren“ ist für BVV-Vorstand Rainer Jakubowski noch nicht vorbei.
Ungeachtet der Niedrigzinssituation haben die Pensionskassen in der Eidgenossenschaft im vergangenen Jahr eine ansehnliche Performance erzielt. Dagegen sind die Aussichten wenig berauschend.
Die Essener Altersvorsorgeeinrichtung ist von Aktien überzeugt. Die Umsetzung erfolgt ausschließlich aktiv. Ein Overlay Management hedgt die Risiken. Beides hat gut funktioniert.
Das Niedrigzinsumfeld erhöht die Bereitschaft der Assekuranz, verstärkt in den High-Yield-Bereich zu investieren. Die Bundesfinanzaufsicht unterstützt die höhere Risikobereitschaft.
Unverhofft kommt oft: zum Beispiel die Babcock Pensionskasse zu einem Fiduciary Management. Dieser Schritt kam nicht ganz freiwillig. Er hat sich aber dank des gewählten Modells und des Rollenverständnisses der Beteiligten bewährt. Zusammen mit dem Fiduziar Mercer hat Babcock vor allem die strategische Asset-Allokation neu aufgestellt.