Schwarzer Schwan
9. April 2021

Kim for President

Schwere Zeiten für Donald Trump: Im November wurde er von einem 78-jährigen aus dem Weißen Haus gejagt, den er als „Sleepy Joe“ zu verspotten pflegte. Nun traf es ihn vermutlich noch härter: Im Milliardärs-Ranking von Forbes stürzte er um fast 300 Plätze auf Rang 1.299 ab. Während seiner Präsidentschaft sank sein Geldpegel um ein Drittel auf nur noch 2,4 Milliarden Dollar.

Hätte das selbsternannte Genius doch seine Präsidentschaft nicht nur als Business Case gesehen, um die Bekanntheit seiner Marken und sein Vermögen zu mehren, sondern – wie es sich gehört hätte – seine Geschäfte verkauft. Dann hätte er die Erlöse an der Börse reinvestieren können und wäre heute reicher und nicht ärmer. Dann wäre er auch nicht nur der einzige Präsident gewesen, der als Milliardär ins Weiße Haus einzog, sondern auch der einzige, der mit weiteren Milliarden wieder auszog – und zwar nach nur vier Jahren!

Das aber wohl allerhärteste für ihn ist, dass er mit den Dollars auch noch in einer anderen, für ihn ganz wichtigen Währung verliert: Aufmerksamkeit. Die Show im Forbes Billionaires Ranking stiehlt ihm ausgerechnet ein anderer Reality Star, der anscheinend auch mehr von Business versteht: Kim Kardashian ziert nun auch die Liste der Milliardäre. Sie ist berühmt dafür, berühmt zu sein und bekannt für ihre gemeinsamen Auftritte mit ihren Schwestern Khloé, Kourtney, Kendall und Kylie in der Serie „Keeping Up with the Kardashians“ – was für Donald Trump immer schwieriger wird.

Ihr finanzielles Glück hat Kim zu einem großen Teil mit dem Verkauf eines Anteils an ihrer Firma KKW Beauty an das Kosmetik-Konglomerat Coty gemacht. Coty gehört mehrheitlich dem deutschen Reimann-Clan. Das Drehbuch für den Deal schrieb ihre Schwester Kylie, die Anteile an ihrer Lippenstift-Firma ebenfalls an Coty verkaufte.

Coty, so kommentiert Forbes die beiden Transaktionen, „is known for overpaying“. Trump kennt dagegen Deutschland aus den Nato-Beitragszahlungsdiskussionen für ihr „underpaying“. Wenn aber nun Kim den Deutschen mehr Geld aus den Taschen ziehen kann, der bessere Reality-TV-Star ist, die bessere Unternehmerin ist, bei Forbes besser performt und auch etwas hübscher ist, dann: Kim for President!

Übrigens: Wenn Sie gefrustet sind, dass Sie nie im Forbes Ranking auftauchen, dann lesen Sie eben portfolio institutionell!

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