Traditionelle Anlagen
16. Mai 2018

Konzentration auf konzentrierte Aktienportfolios

Greenwich-Studie: Trend zu Active Share und low-cost Beta. US-Investoren sehen bei konzentrierten Aktienansätzen keine größeren Risiken.

Fokussierte Aktienanlagen, also Portfolios mit maximal 50 Aktien und einem höheren Active Share, kommen laut einer Studie von Greenwich Associates innerhalb der aktiven Aktienstrategien auf einen Anteil von 20 bis 30 Prozent. Diese Erkenntnis stützt sich auf die Angaben von 75 in den USA ansässigen institutionellen Investoren im Zeitraum September bis November 2017. 65 Prozent dieser Investoren gaben an, ihre Allokation in konzentrierten Aktienportfolios in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten gesteigert zu haben. 56 Prozent teilten mit, dass sich dieser Trend in den nächsten 24 Monaten fortsetzen werde.
Das Motiv für diese Ansätze liegt in der Suche nach Outperformance, um langfristige Anlageziele zu erreichen. Damit einher geht auf der anderen Seite, dass ebenfalls verstärkt passiv investiert wird, um zu niedrigen Kosten Erträge aus dem Beta-Exposure einzufahren. „Ein Portfolio voll mit diversifizierten Managern führt zu einer Überdiversifikation. Dann wird eine Menge an aktiven Gebühren für ein Index-ähnliches Exposure bezahlt“, so ein Studienteilnehmer. „Darum geht unsere Präferenz in bestimmten Asset-Klassen zu mehr fokussierten Managern.“
Konsequenterweise rangiert laut der Studie bei der Suche nach Managern die Frage nach der Zahl der Einzeltitel unter den Topkriterien. Dies gilt insbesondere für Large Caps und Core-Strategien. Diese Frage werde öfter gestellt als diejenigen nach dem annualisierten Alpha oder sogar nach den Gebühren. 
Keine großen Sorgen haben die Investoren, dass mit konzentrierten Ansätzen größere Risiken verbunden sind. Nach Meinung der Investoren kommt ein Portfolio mit 50 Aktien den risikoreduzierenden Eigenschaften eines breiter diversifizierten Portfolios nahe. Jedem zusätzlichen Risiko könne durch eine smarte und sorgfältige Portfoliokonstruktion begegnet werden – ohne dass Alpha-Potenziale verloren gehen. Für 21 Prozent der institutionellen Anleger lassen sich Diversifikationsvorteile sogar mit einem Portfolio erzielen, das aus weniger als 25 Aktien besteht. 
portfolio institutionell 16.05.2018/Patrick Eisele 
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