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16. Mai 2022

Krieg dämpft Neugeschäft

Netto-Mittelaufkommen der Spezialfonds sehr robust. Knapp ein Fünftel der Fondsgelder nachhaltig veranlagt.

Stark angefangen und stark nachgelassen: Nachdem deutsche Publikums- und Spezialfonds im Januar mit insgesamt 30,3 Milliarden Euro einen Rekordzufluss zum Jahresstart verzeichneten, wirkte in der Folge der Ukraine-Krieg sehr dämpfend. Trotzdem flossen den Fonds im Februar noch 13 Milliarden Euro zu, allerdings fast ausschließlich in offene Spezialfonds. Im März erzielten Spezialfonds 6,4 Milliarden Euro und aus Publikumsfonds flossen 2,7 Milliarden Euro ab. Insgesamt erzielten die Fondsgesellschaften im ersten Quartal ein Neugeschäft von 45,1 Milliarden Euro, davon entfielen 31,2 Milliarden Euro auf Spezialfonds. Diese Zahlen meldete der Branchenverband BVI.

Auffällig ist, dass Krisen dem Spezialfondsgeschäft anscheinend relativ wenig anhaben. Trotz Corona und Ukraine lag das Netto-Mittelaufkommen im ersten Quartal der Jahre 2020, 2021 und 2022 immer zwischen 31,2 und 32,5 Milliarden Euro.

Branche verwaltet über vier Billionen Euro

Wie der BVI weiter mitteilt, verwaltete die Branche Ende März ein Fondsvermögen von insgesamt knapp 4.150 Milliarden Euro. Das sind vier Prozent weniger als zu Jahresbeginn. Der größte Teil des Vermögens entfällt auf offene Spezialfonds mit 2.103 Milliarden Euro. Offene Publikumsfonds verwalten 1.420 Milliarden Euro, geschlossene Fonds 45 Milliarden Euro und Mandate 581 Milliarden Euro.

In Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gemäß Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung managt die Branche insgesamt 683 Milliarden Euro. Das sind 19 Prozent des Gesamtvermögens von Publikums- und Spezialfonds. Bei Publikumsfonds beträgt der Anteil 40 Prozent. Im Vergleich zu anderen Fondsmärkten sei der Anteil eher gering. In Frankreich zum Beispiel liegt er bei 69 Prozent. In der EU entfallen im Schnitt 44 Prozent des Publikumsfondsvermögens auf Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen.

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