Künstliche Intelligenz soll Private Capital anschieben
Von Preqin gibt es neue Prognosen für die Private Markets. Nach einem Rückgang der Exit-Aktivitäten stehe noch im laufenden Jahrzehnt ein struktureller Wandel zum Besseren bevor, heißt es im Private Markets in 2030 Report.
Das verwaltete Vermögen des globalen Marktes für alternative Anlagen wird bis zum Ende dieses Jahrzehnts voraussichtlich 32 Billionen US-Dollar erreichen. Diese Annahme hat der Private-Markets-Datenanbieter Preqin in seinem „Private Markets in 2030 Report“ nun veröffentlicht.
Der Gesamtbetrag umfasst neben den Anlageklassen Private Equity, Private Credit und Infrastruktur auch Immobilien, Hedgefonds sowie Anlagen in natürlichen Ressourcen. In dem auf Nachfrage erhältlichen Bericht beleuchtet Preqin, seit 2024 Teil von Blackrock, die Asset-Klassen im Detail und gibt Prognosen ab, was das Fundraising, die Performance sowie das Wachstum des verwalteten Vermögens betrifft.
Treiber für einen neuen Wachstumszyklus gibt es einige
Wie die Analysten herausarbeiten, wird die Künstliche Intelligenz ein zentraler Treiber für Venture-Capital-gestützte Investitionen sein. Sie senke die Hürden für die Gründung von Start-ups ab und verändere den Kapitalbedarf.
Private-Equity-finanzierte Unternehmen werden laut Preqin voraussichtlich einen überproportionalen Anteil der KI-getriebenen Wertschöpfung vereinnahmen. Infrastrukturinvestitionen sollen das für die KI-Einführung erforderliche digitale Rückgrat bilden, heißt es.
Mit Blick auf die Anlageklasse Private Credit äußern die Datenanalysten die Einschätzung, dass neue, liquidere Fondsstrukturen im privaten Kreditwesen die Mittelbeschaffung unterstützen und neben den traditionellen Kreditgebern (damit dürften insbesondere Banken gemeint sein) weiterhin alternative Kapitalquellen bieten werden. „Die Disintermediation von Banken und das Angebot neuer Kreditnehmer dürften die Nachfrage nach Direktkrediten und anderen Strategien ankurbeln und bis 2030 auf 4,5 Billionen US-Dollar anwachsen“, so die Prognosen.
Niedrigere Leitzinsen sorgen für Schub
Nach einem deutlichen Rückgang der Exit-Aktivitäten in den vergangenen drei Jahren erwartet Preqin eine Erholung der Exit-Volumina im laufenden Jahrzehnt. Es werde einen neuen Zyklus im Private-Equity- und dem gesamten Privatmarktbereich geben. Ein Auslöser dafür seien die niedrigeren Leitzinsen. Aber auch „eine strukturelle Verlagerung von öffentlichen zu privaten Allokationen“ könnte die Märkte beflügeln.
Den Blick auf Infrastruktur gerichtet, erwarten sie bei Preqin, dass die Anlageklasse an Bedeutung gewinnen wird. Aufgrund von Investitionen in Energiesicherheit, digitale Infrastruktur und Verteidigung werde das Wachstum des europäischen Infrastruktur-Vermögens voraussichtlich das nordamerikanische übertreffen, so die Erwartung.
Cameron Joyce, Director und Head of Research Insights bei Preqin, geht näher darauf ein. Sie sagt, dass die privaten Märkte in eine neue Ära des Wachstums eintreten – „eine Ära, die von Innovation, Widerstandsfähigkeit und strategischer Umverteilung geprägt ist“. Da alternative Vermögenswerte bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich ein verwaltetes Vermögen von 32 Billionen US-Dollar erreichen werden, sei dieser Wandel nicht nur zyklisch, sondern auch strukturell.
Vergleich zum Vorjahr zeigt deutliches Plus
Vor einem Jahr hatte Preqin geschätzt, dass die Assets under Management im Jahr 2029 den Rekordstand von 29,2 Billionen US-Dollar erreichen werden. Ende 2023 beliefen sich die alternativen Anlagen auf einen Gesamtwert von 16,8 Billionen US-Dollar, wie der damals noch „Future of Alternatives 2029 Report“ genannte Marktüberblick des Private-Markets-Datenanbieters gezeigt hatte. Damals gingen sie bei Preqin davon aus, dass die Branche bis 2030 ein verwaltetes Vermögen von „über 30 Billionen US-Dollar“ erreichen wird.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Privatmarktanlagen / Private Assets
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