Alternative Anlagen
20. Februar 2013

Kupfer soll im Portfolio glänzen

Laut einer Studie wollen vier von zehn Investoren in Europa bis zu zehn Prozent ihres Portfolios in Rohstoffe investieren, favorisiert wird Kupfer. Agrarrohstoffe stehen indes weiter in der Diskussion. Für die NAEV kommen Investments in Agrar deshalb nicht infrage.

Eine Reihe von institutionellen Investoren in Europa hat für dieses Jahr Rohstoffe auf ihrem Investitionszettel. Wie aus einer aktuellen Studie von ETF Securities hervorgeht, in der im Januar dieses Jahres 350 Entscheidungsträger befragt wurden, wollen mehr als 40 Prozent in diesem Jahr acht bis zehn Prozent ihres Portfolios in Rohstoffe investieren.
Bei Verbraucherschützern stoßen Rohstoffinvestments, vornehmlich die in Agrarrohstoffe, seit Jahren auf Kritik, weil sie einen Zusammenhang mit weltweiten Hungersnöten sehen. Andere Stimmen proklamieren das Gegenteil. So sieht beispielsweise die Allianz, die nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Oxfam zusammen mit der Deutschen Bank rund elf Milliarden Euro in Agrarprodukten hält, darin kein Problem und hält an ihren Investments in diesem Bereich fest (mehr dazu finden Siehier). Die FAZ zitierte Mitte Januar einen Allianz-Sprecher mit den Worten: „Wir ziehen uns nicht zurück, da wir die Vorwürfe, dass die Agrarpreise wegen uns steigen, für falsch halten. Im Gegenteil: Dank unserer Anlagen halten wir die Risikoprämien auf dem Terminmarkt niedrig.“
Unabhängig davon, welche Seite bei der Debatte um Rohstoffinvestment recht hat, schrecken allein derartige Diskussionen so manchen institutionellen Investor ab, so dass sie die Finger von Investments in Rohstoffen lassen. Dazu gehört beispielsweise die Nordrheinische Ärzteversorgung (NAEV). Im Interview mit portfolio institutionell sagte Prof. Dr. Dirk Lepelmeier: „Auch Agrar kommt für uns wegen der bekannten Bewertungsproblematik in der öffentlichen Diskussion nicht infrage.“ (Lesen Sie das vollständige Interview in der Dezember-Ausgabe 2012 von portfolio institutionell oder hier)   
Angesichts dessen überrascht es nicht, wenn aus der Studie von ETF Securities hervorgeht, dass für die befragten Investoren aus Deutschland, Großbritannien und Italien derzeit Industriemetalle die favorisierten Rohstoffe sind. Im Blickpunkt steht hierbei insbesondere Kupfer. Das steigende Interesse an diesem Metall spiegelt sich laut ETF Securities auch an den Mittelzuflüssen wider. So habe der physisch hinterlegte Kupfer-ETC aus ihrem Haus mit 28 Millionen US-Dollar zwischen dem 14. und 21. Januar 2013 die höchsten wöchentlichen Zuflüsse seit dem Listing im Dezember 2010 erzielt. Insgesamt seien dem Kupfer-ETC seit Jahresbeginn mehr als 130 Millionen US-Dollar zugeflossen.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, setzen vier von zehn der befragten Investoren ihre Rohstoffinvestments am liebsten über Exchanged Traded Products (ETP) um, gefolgt von Rohstoffaktien mit 20 Prozent. Bei ETF Securities ist man überzeugt, dass die regulatorischen Reformen für eine weiter steigende Nutzung von ETP als Investmentinstrument sprechen. Beispiele hierfür seien die neue Esma-Richtlinie zu ETF und anderen Ucits-Fragen. „Im Verlauf dieses Jahres wird sich die ETP-Industrie an regulatorische Veränderungen anpassen müssen. Beispielsweise wird sich das Produktangebot verändern und wie Investoren darauf zugreifen. Dies ist jedoch kein Grund, warum sich das Wachstum in diesem Jahr nicht fortsetzen sollte“, ist Matt Johnson von ETF Securities überzeugt.  
portfolio institutionell newsflash 20.02.2013/kbe

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