Corporates
25. September 2013

Linde: Gegen den Strom schwimmen

In den Pensionsplänen des Dax-Konzerns regiert eine Philosophie: antizyklisch zu investieren. Das hat in den vergangenen Jahren gut funktioniert.

Institutionelle Investoren aus Deutschland gelten gemeinhin nicht als die großen Vordenker und Innovatoren in der Finanzbranche. Dieser Ruf eilt viel eher den Angelsachsen voraus. Dass dies allerdings nicht immer so sein muss, beweist die Linde AG. Für ihre globalen Pension Assets von rund 5,1 Milliarden Euro übernimmt das deutsche Contractual Trust Arrangement (CTA) die Vorreiterrolle.
Innovative Konzepte und Strategien werden oftmals zuerst in dem deutschen Plan implementiert und erst später auf die Pläne in Großbritannien und den USA ausgerollt. „Begründet durch die CTA-Struktur ist unsere Governance in Deutschland relativ schlank, während in den internationalen Pensionsplänen immer Treuhandgremien einbezogen sind“, erklärt Dr. Christoph Schlegel, Head of Pension bei der Linde AG, im Interview mit portfolio institutionell. „Dort ist die Risikoaversion oftmals ein bisschen höher und es fehlt vielleicht auch manchmal der Mut zu Innovationen. Neuere Strategien implementieren wir daher manchmal zunächst in Deutschland“, fügt er hinzu. Ein Beispiel hierfür ist das Tail-Risk-Hedging. „Diese Strategie haben wir zunächst in Deutschland implementiert und ein halbes Jahr später in Großbritannien in deutlich größerem Umfang“, so Schlegel. 
Auch sonst schwimmt man bei Linde gern gegen den Strom und investiert antizyklisch. „Das ist ganz klar die Philosophie. Allerdings ist es immer wieder eine große Herausforderung, dies in der Praxis umzusetzen. Es ist ja auch selten eindeutig, dass eine Opportunität vorliegt“, weiß Schlegel. In den vergangenen Jahren ist es Linde allerdings immer wieder gelungen. So wurde beispielsweise frühzeitig in Wandelanleihen investiert, was sich auszahlte. Im Interview mit portfolio institutionell blickt Schlegel zurück: „Im November 2008 haben wir zum Beispiel ein Convertible-Bonds-Mandat aufgelegt. Sie erinnern sich vielleicht, dass es bei Convertibles extreme Verwerfungen gab, da viele Hedgefonds mit Leverage investiert hatten und nun liquidieren mussten. Plötzlich gab es keine Käufer mehr für diese Papiere. Damit haben wir sehr gut verdient.“ Ähnlich früh dran war Linde auch bei Unternehmensanleihen, deren Allokation inzwischen stufenweise wieder abgebaut wird. Hier habe man laut Schlegel aufgrund der Spread-Einengung ebenfalls gut verdient. „Die Logik dieser zunächst ad hoc entschiedenen Maßnahmen haben wir dann in eine formale Struktur überführt, die wir dynamische Asset Allocation nennen“, so Schlegel.
Wie genau diese dynamische Asset Allocation gesteuert wird und welche Asset-Klassen derzeit als attraktiv eingeschätzt werden, können Sie in der September-Ausgabe von portfolio institutionell im vollständigen Interview mit Dr. Christoph Schlegel lesen. (Erscheinungstermin: 27. September 2013)
portfolio institutionell newsflash 25.09.2013/Kerstin Bendix

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