Versicherungen
27. August 2012

Map-Report nimmt Lebensversicherer unter die Lupe

Anbieter wie Mecklenburgische, Nürnberger, Hannoversche, Concordia oder LVM stehen nur selten im Rampenlicht. Doch ihre Bilanzen und Service-Kennzahlen weisen einen steilen Trend nach oben aus, wie eine neue Studie zeigt.

Mit Abstand bester Lebensversicherer im „Juniorenrating“ des Map-Report ist der Lebensversicherer der Württembergischen Gemeindeversicherung (WGV). Immerhin gut sind die Öffentliche Leben Sachsen-Anhalt, die Sparkassenversicherung Sachsen und die Oeco Capital aus der Concordia-Gruppe platziert. Dies ergibt das aktuelle Rating deutscher Lebensversicherer für Unternehmen, die noch keine 30 Jahre am Markt agieren, welches das Marktbeobachtungsunternehmen Map-Report vorgelegt hat. Es umfasst einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren (p-Rating).
Erst kürzlich hatte der Branchendienst die „Senioren“ unter den Lebensversicherern anhand des Betrachtungszeitraums von zwölf Jahren bewertet (m-Rating). Dabei hatten Debeka, Europa, Allianz, Cosmos, DEVK Eisenbahn, HUK-Coburg und Asstel hervorragend abgeschnitten (siehe frühere Meldung). Spannend wird es, wenn man beide Ratings übereinander legt. Es zeigen sich deutliche Trends, wenn man das Langjährigkeits-Rating mit seinen 12 Jahren Betrachtungszeitraum mit dem Kurzfrist-Rating mit fünf Jahren Analysezeitraum ins Verhältnis setzt.
Trend Nr. 1: Bilanzen und Service sind weitgehend intakt. Es hapert nur an den Zinsen. Die Nettorendite der Kapitalanlagen ist im p-Rating inzwischen von 4,96 Prozent 2007 auf 4,16 Prozent 2011 zurückgegangen. Dieser Rückgang ist nicht von den Lebensversicherern zu verantworten. „Die Gründe liegen in einer dubiosen Preisfindung für Bundesanleihen, die zu Kursgewinnen und Renditeeinbrüchen führt, die fundamental nicht zu rechtfertigen sind“, erklärt Chefredakteur Manfred Poweleit.
Trend Nr. 2: Der Renditerückgang am Kapitalmarkt wurde durch massive Einsparungen bei den Verwaltungs- und Abschlusskosten zum Teil kompensiert. Die Verwaltungskostenquote lag im Schnitt der vergangenen zwölf Jahre noch bei 3,09 Prozent der Beitragseinnahmen. Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre sank sie auf 2,76 Prozent und im Jahr 2010 auf nur noch 2,42 Prozent.
Trend Nr. 3: Den größten Sprung bei ihrer „aktuellen Form“ der Bilanz- und Service-Kennziffern haben vor allem Versicherer geschafft, die zuletzt selten oder noch nie positiv im Rampenlicht standen. Neben den im Vorspann genannten Gesellschaften betrifft dies auch Inter, Oeco Capital und Öffentliche Leben Sachsen-Anhalt. Zu diesem Ergebnis kommt man beim Vergleich der Kennzahlen der letzten zwölf Jahre im Verhältnis zu denen der letzten fünf Jahre. In einem leichten Abwärtstrend befinden sich laut Map-Report dagegen Allianz, Asstel und DEVK aG.
Einige Unternehmen haben sich dem Rating allerdings verweigert, darunter der gesamte Talanx-Konzern beim Thema Solvabilität mit seinen vier Lebensversicherern (Neue Leben, Targo, HDI-Gerling, PB Leben), Alte Leipziger sowie Wüstenrot & Württembergische mit den beiden Gesellschaften Württembergische und Karlsruher.
portfolio international update 24.08.2012/dpo
Autoren:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert