Asset Manager
25. Februar 2013

Mehr als nur ein genossenschaftlicher Manager

Union Investment findet inzwischen einen großen Teil ihrer institutionellen Kunden außerhalb des genossenschaftlichen Sektors, 2012 kamen 35 neue hinzu. Insgesamt betrug das Nettoneugeschäft fast zehn Milliarden Euro. Zugleich baut der Asset Manager jedoch Stellen ab.

Union Investment tritt in ihrem institutionellen Geschäft immer weiter aus dem genossenschaftlichen Sektor heraus. Wie der Vorstandsvorsitzend Hans Joachim Reinke auf der Jahrespressekonferenz mitteilte, entfallen inzwischen rund 40 Prozent des institutionellen Geschäfts von insgesamt 105 Milliarden Euro auf nicht-genossenschaftliche Kunden. Im Jahr 2012 gewann die Gesellschaft 41 neue institutionelle Anleger mit einem Volumen von 2,3 Milliarden Euro als Kunden, davon kamen 35 von außerhalb des genossenschaftlichen Sektors.
Wie Union Investment weiter mitteilte, stammen die Mittelzuflüsse zunehmend auch aus dem Auslandsgeschäft. 2012 kam knapp ein Drittel des institutionellen Nettoabsatzes aus diesem Bereich. „Zunehmend gewinnen wir internationale Ausschreibungen und sind in der Konsequenz verstärkt in den europäischen Kernmärkten sowie in Asien vertreten“, so Reinke. Thematisch lagen die Schwerpunkte des Neugeschäfts auf Unternehmensanleihen, Dividendenstrategien mit niedriger Volatilität und Anleihen aus den Emerging Markets. Das Nettoneugeschäft belief sich 2012 auf insgesamt 9,9 Milliarden Euro.
Ein deutliches Wachstum hat Union Investment auch bei ihren nachhaltigen Lösungen gesehen. Zum Jahresende 2012 verwaltete die Gesellschaft 5,8 Milliarden Euro in nachhaltigen Investments. Zum Vergleich: Ende 2011 waren es 4,5 Milliarden Euro. Alexander Schindler, Vorstandsmitglied der Union und zuständig für das institutionelle Geschäft, geht davon aus, dass sich das nachhaltig verwaltete Volumen in den kommenden drei bis fünf Jahren verdoppeln wird.
Der deutliche Anstieg der nachhaltigen Investments im vergangenen Jahr ist laut Schindler nicht nur auf Nettomittelzuflüsse zurückzuführen. So sei dies auch auf bereits bestehende Mandate zurückzuführen, die zuvor nicht nach nachhaltigen Kriterien verwaltet wurden und entsprechend neu ausgerichtet wurden. Bei diesen Kunden handelte es sich nicht nur um Investoren aus dem kirchlichen Segment, sondern auch aus anderen Investorengruppen. Was sich genau hinter den nachhaltigen Investments verbirgt, lässt sich indes nicht klar definieren. „Es gibt keinen einzigen Standard. Man muss maßgeschneiderte Konzepte für institutionelle Investoren anbieten“, erklärt Schindler. Neben der nachhaltigen Geldanlage sei das Engagement als aktiver Aktionär ein wichtiger Baustein. „Wir haben unsere Aktivitäten in diesem Bereich in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und werden in diesem Jahr bei mehr als 1.000 Abstimmungen die Interessen der Kunden vertreten“, erklärte Reinke. 
Wie Union Investment weiter mitteilte, ist das Projekt „Union 2.0“ inzwischen abgeschlossen. Dieses wurde laut Reinke aus der Notwendigkeit heraus geboren, das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Die Frage dabei war: Wie lässt sich weiterhin profitables Wachstum gewährleisten? Als Antwort darauf ist unter anderem ein Stellenabbau angedacht. Betroffen sind 241 Stellen, die über einen Sozialplan abgebaut werden. Hier sei man bereits in der Umsetzung. Ziel des Projektes „Union 2.0“ war, die GuV um 60 Millionen Euro zu verbessern. Laut Reinke hat man dieses sogar übertroffen, so seien 89 Millionen Euro dabei herausgekommen. 
portfolio institutionell newsflash 25.02.2013/kbe
 

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