Immobilien
12. Juni 2023

Mehr Leerstand in europäischen Büros

Savills sieht wachsende Spreizung zwischen Spitzen- und Durchschnittsmiete. Spitzenmieten legen um etwa sechs Prozent zu.

Laut des aktuellen ‚European Office Outlook‘ von Savills erreichte der Flächenumsatz auf dem europäischen Büromarkt im ersten Quartal 2023 rund 1,8 Mio. m² und lag damit 14 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt der Vorjahresquartale. Ebenfalls gestiegen ist die durchschnittliche Leerstandsquote in Europa; in den vergangenen 12 Monaten ging es im Schnitt um 50 Basispunkte von 7,1 auf 7,6 Prozent nach oben. Mit einem Plus von 350 Basispunkten stieg der Leerstand am stärksten in Dublin, wo er nun 14 Prozent beträgt. In Paris La Défense sind 15,7 Prozent frei und in Budapest 12,2 Prozent. Anders verhält es sich im sonstigen Paris (2,4 Prozent), Köln (3,0 Prozent), Berlin (3,3 Prozent), Hamburg (3,7 Prozent) und Stockholm (4,0 Prozent), da diese laut Savills ein Unterangebot an hochwertigen Büroflächen aufweisen.

Im Vergleich zu Europa sind die Büro-Leerstände in den USA deutlich höher. Verschiedene Berichte kommen auf Quoten von 20 bis 30 Prozent. So soll in New York etwa ein Viertel der Fläche nicht belegt sein.

Die europäischen Spitzenmieten sind in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 6,3 Prozent angestiegen. In einigen deutschen Städten war der Mietpreisanstieg besonders stark: Die Rhein-Städte Köln und Düsseldorf verzeichneten mit +29 Prozent beziehungsweise +26 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten die höchsten Mietpreissteigerungen auf dem gesamten europäischen Bürovermietungsmarkt. München folgt mit einem von Plus von 15,6 Prozent hinter Amsterdam (16,0 Prozent). In Berlin betrug die Zunahme 7,6 Prozent und in Hamburg 3,8 Prozent, einzig Frankfurt verzeichnete keine Veränderung.

Nutzer suchen Energieeffizienz

Die hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Büroflächen in zentralen Lagen bei gleichzeitig geringem Angebot ist für Savills Haupttreiber des starken Mietpreisanstiegs in einigen Märkten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Schere zwischen der Spitzen- und Durchschnittmiete weiter öffnen wird, da immer mehr Nutzer erstklassige, energieeffiziente Flächen favorisieren. In der Folge entscheiden sie sich gegen Büroflächen mit geringerem Qualitätsstandard, die die energetischen Anforderungen nicht erfüllen“, so Christina Sigliano, EMEA Head of Global Occupier Solutions bei Savills.

„Zunehmend hohe Ansprüche an Lage und Fläche treiben die Mietpreise – auch geschürt durch geringe Verfügbarkeiten – vielerorts in die Höhe. Um sich nachhaltig und flächeneffizient aufzustellen, sind Nutzer bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf Vermieter von Bestandsimmobilien. Um im Wettbewerb um attraktive Flächen nicht ins Hintertreffen zu geraten, müssen Bestandsgebäude zukunftssicher gemacht werden und den Energieeffizienzstandards entsprechen“, erläutert Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills.

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