Versicherungen
22. Januar 2019

Mit Aktien und Alternatives zum Erfolg

Wie kann sich eine Lebensversicherung Spezialisten für Asset-Klassen leisten, die mit viel Eigenkapital zu unterlegen sind und das gerade bei seit langem niedrigen Zinsen? Ab einer gewissen Größe lohnt sich das, wissen Dr. Markus Faulhaber und Andreas Lindner von der Allianz Leben.

Fast 250 Milliarden Euro bei den Assets under Management und nur sieben Basispunkte bei den Kosten der handelbaren Kapitalanlagen: Diese beiden extremen Werte sind hilfreiche Koordinaten für die Einordnung der Kapitalanlage der Allianz Leben. Für Chefanleger Andreas Lindner stellen insbesondere die niedrigen Aufwendungen einen „Riesenvorteil“ dar. Schließlich sieht der Blaue Versicherer die Kosten für den „gemeinen“ institutionellen Anleger bei aktivem Management bei immerhin 45 Basispunkten. Diese Kosten berechnete die Versicherung auf Basis eines Portfolios aus 50 Prozent Staatsanleihen, 30 Prozent Unternehmensanleihen und 20 Prozent Aktien. Noch größere Vorteile ergeben sich dank des Anlagevolumens abseits dieser liquiden Asset-Klassen. Lindner: „Bei nicht handelbaren Kapitalanlagen kommen wir auf nochmal deutlich höhere Vorteile, da wir hierfür Allianz-intern eigene Asset Manager mit großem Know-how und globaler Reichweite aufgebaut haben.“

Doch wie kann sich eine Lebensversicherung Spezialisten für Asset-Klassen leisten, die zudem mit viel Eigenkapital zu unterlegen sind – und das in einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld? Wie kann die Allianz in den Jahren 1998 bis 2017 im Schnitt jährlich eine Nettoverzinsungen von 5,4 Prozent erzielen und im vergangenen Jahr immerhin noch 4,6 Prozent? „Wachstum und Transformation“ waren die Schlagworte eines Vortrags des Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Faulhaber auf einer Presseveranstaltung, in der er über die Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten der Allianz Leben referierte. Die Lebenssparte des Versicherers erfreute sich in den vergangenen Jahren bei den gebuchten Bruttobeiträgen eines kräftigen Wachstums, welches 2017 rund zwölf Prozent betrug und im ersten Halbjahr um weitere sieben Prozent zulegte.

Risikokapital schafft Anlagefreiheit schafft Ertragspotenzial

Wachstumsträger sind nicht zuletzt Vorsorgekonzepte mit neuen Garantieprofilen, welche eine Antwort auf das Niedrigzinsumfeld darstellen. „Wer als Lebensversicherung heute noch auf klassische Garantien setzt, macht einen großen Fehler“, so Faulhaber. Moderne Lebensversicherungsprodukte mit neuen werthaltigen Garantien entlasten dagegen das Kapital, was sich positiv auf die Gestaltungsmöglichkeiten in der Asset-Allokation auswirkt. „Frei werdendes Risikokapital schafft Freiräume in der Kapitalanlage“, erläuterte Faulhaber. Diese Freiheitsgrade wiederum führen in der Konsequenz zu einem höheren Ertragspotenzial.

Diese Freiheitsgrade schlagen sich in der Asset-Allokation in zwei Positionen nieder: in den Aktien und in den Alternatives. Dividendentitel trugen zum Halbjahr für eine Lebensversicherung überdurchschnittlich hohe zehn Prozent zur Kapitalanlagestruktur bei. Dies ist dreimal mehr als der Wettbewerb – und soll noch mehr werden. Faulhaber: „Diesen Anteil wollen wir mittelfristig weiter ausbauen. Das zahlt sich für unsere Kunden aus und ist dank unserer ausgezeichneten Finanzstärke auch möglich.“ Ende 2017 betrug die Solvenzquote 403 Prozent. In ein paar Jahren könnte die strukturelle Aktienquote dann bei 13 bis sogar 18 Prozent liegen. Zu Bilanz- und Verkaufsdruck soll aber auch der erhöhte Anteil an Aktien nicht führen. „Wichtig ist, Aktien auch in schwierigen Marktphasen nicht verkaufen zu müssen. Das ist ein Kernelement unserer Anlagestrategie“, definierte Faulhabers Kollege Lindner eine Grundüberzeugung für das Aktienmanagement. Von dieser leitet sich ein weiteres Aktien-Credo der Allianz ab, das den Unterschied zwischen Timing und Time in the Market betrifft. „Der Einstiegszeitpunkt ist weniger wichtig als das Durchhaltevermögen“, so Lindner.

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