Immobilien
17. April 2020

Nachfrage nach Logistikimmobilien stabil

Mehrheit der Befragten will an Investitionsplänen festhalten. Große Unsicherheit hinsichtlich Bewertungen.

Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Logivest GmbH ist durch die Corona-Krise nicht mit einem Einbruch der Nachfrage nach Logistikimmobilien zu rechnen. 78 Prozent der über 50 von Logivest befragten, auf Logistikimmobilien spezialisierten Investoren wollen an ihren bisherigen Investitionsplänen festhalten, sechs Prozent diese sogar ausweiten. Demgegenüber stehen nur 16 Prozent, die aktuell einen Einkaufsstopp vollzogen haben. Die Umfrage wurde innerhalb von sieben Tagen zum Anfang April durchgeführt. „Seitens der Nachfrage ist der Logistikinvestmentmarkt sehr stabil“, so Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest. Lediglich 12 Prozent der Befragten planen, Logistikimmobilien bis Jahresende zu verkaufen.

Dies ist durchaus erstaunlich, da sich beispielsweise die Finanzierungsbedingung nach den Erwartungen einer knappen Mehrheit von 58 Prozent voraussichtlich verschlechtern werden. Für knapp Dreiviertel ist diese Entwicklung aufgrund der Nutzung von Fremdkapital relevant. Profitieren werden aktuell Eigenkapitalinvestoren. „Teilweise finanzieren Banken momentan keine Ankäufe und vor allem keine neuen spekulativen Projektentwicklungen. Auch deswegen könnte das bereits knappe Angebot am Investmentmarkt weiter zurückgehen“, schätzt Neumeier die Lage ein. Schwierigkeiten bereiten den Investoren auch die Bewertung. Bezeichnend ist die Varianz der Einschätzungen, wie sich die Preise entwickeln werden. Während 48 Prozent stabile Preisen erwarten, rechnen 37,5 Prozent mit einem Absinken und 14,5 Prozent mit einem Anstieg der Preise. Bei den Mieteinnahmen ist derweil die Erwartung von Mietausfällen recht eindeutig: 82 Prozent rechnet mit Mietausfällen. „Die Entwicklung hängt jedoch von den Auswirkungen der aktuellen Krise auf die verschiedenen Nutzerbranchen ab. Das zeigt sich vor allem daran, welche Nutzergruppen in der Gunst der Investoren zulegen und welche verlieren. E-Commerce, Lebensmittel und Healthcare & Pharma gehören zu den Gewinnern, Automotive und Fashion hingegen werden bei vielen weniger im Fokus sein“, differenzierte Neumeier.

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