Immobilien
22. Februar 2012

Nachhaltige Immobilieninvestments gewinnen an Bedeutung

Institutionelle Anleger in Europa achten laut einer Studie von Union Investment auf die Nachhaltigkeit ihrer Immobilienbestände. Allerdings mangelt es noch an einheitlichen Beurteilungskriterien.

Nachhaltige Immobilieninvestments erfreuen sich in Europa wachsender Bedeutung. Wie der jüngsten Studie aus dem Hause Union Investment zu entnehmen ist, kündigten 60 Prozent der befragten Investoren an, in Zukunft deutlich mehr in nachhaltige Immobilien investieren zu wollen. Nach Darstellung der Studienautoren werde dieser Wert insbesondere von institutionellen Investoren, wie Versicherungen und Pensionskassen, getragen, die in der Umfrage überproportionale Investments ankündigten.
Nach Darstellung des Asset Managers müssen Investoren bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit von Gebäuden jedoch weiter mit „gewissen Unschärfen“ leben. Zwar kristallisiere sich in Europa ein „Set von Kennzahlen“ heraus, mit dem die Unternehmen ihre Gebäudebestände auf ökologische Nachhaltigkeitsaspekte hin überprüfen könnten. Gleichwohl gaben nur 20 Prozent der 167 von Union Investment befragten Immobilienprofis aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien an, in ihren jeweiligen Ländern eindeutige Beurteilungskriterien für nachhaltige Gebäude vorzufinden.
Mit Blick auf die Umfrage im Vorjahr sei der „signifikant niedrige Wert“ noch  einmal um fünf Prozentpunkte gefallen, unterstreicht man bei Union Investment. „Stark verändert“ habe sich auch das Ranking der wichtigsten Kennzahlen, die Investoren für die Bewertung der Nachhaltigkeit ihres Gebäudebestandes heranziehen. Hinter dem Primärenergieverbrauch, den 83 Prozent der Umfrageteilnehmer als besonders wichtige Kennzahl einschätzen, rangieren die Lebenszykluskosten auf dem zweiten Platz der wichtigsten Kennziffern mit 67 Prozent der Stimmen. Zum Vergleich: Im Vorjahr maßen noch 58 Prozent der damals Befragten dieser Kennzahl eine besonders hohe Bedeutung bei. Insbesondere unter den deutschen Immobilieninvestoren (80 Prozent Zustimmung) habe sich „das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer aktiven Steuerung und Optimierung der Lebenszykluskosten im letzten Jahr offensichtlich stark entwickelt“, lautet die Einschätzung von Union Investment. Zum Vergleich: In Großbritannien und Frankreich erhalten die Lebenszykluskosten 64 beziehungsweise 46 Prozent Zustimmung. 
Union Investment zufolge zeigt sich gegenüber der Vorgängerstudie wenig Veränderung darin, wie Immobilienunternehmen die genannten Kennzahlen abbilden. Demnach erheben 74 Prozent der Befragten die Kennzahlen objektbezogen, während 32 Prozent der Unternehmen die Werte entsprechend der Nutzung erfassen. Interessanterweise bilden nur 25 Prozent der Investoren die Kennzahlen portfoliobezogen ab.
portfolio institutionell newsflash 22.02.2012/tbü
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