Versicherungen
24. April 2023

Nein zur Net-Zero Insurance Alliance

Auch Zurich und Hannover Rück kehren Initiative den Rücken. Für diesen Schritt gibt es unterschiedliche Gründe.

Nach der Munich Re verlassen weitere Versicherungen die Net-Zero Insurance Alliance (NZIA). Wie die Süddeutsche Zeitung und Reuters berichten, haben nun auch die Hannover Rück und die Zurich das Klimabündnis verlassen. Munich Re, ein NZIA-Gründungsmitglied, ist bereits Ende März ausgetreten. Die NZIA ist in ihrer Selbstbeschreibung eine mitgliedergeführte Gruppe, die ihre Mitglieder bei der Dekarbonisierung ihrer Underwriting-Portfolios unterstützt, indem sie individuell wissenschaftlich fundierte Zwischenziele festlegt und jährlich über ihre Fortschritte berichtet.

Während die Munich Re den Schritt mit kartellrechtlichen Bedenken begründete, teilte die Zurich Reuters mit, dass man Kunden bei der Transition helfen möchte. Die Hannover Rück informierte die Süddeutsche, dass es für sie in erster Linie um eine Entwicklung einer Messmethode gegangen sei. Wie Deutschlandchef Carsten Schildknecht erklärte, sei der eigene CO₂-Fußabdruck und die CO₂-Intensität der Investitionen noch relativ einfach zu messen. „Die CO₂-Emissionen im Versicherungsgeschäft sind dagegen schwieriger zu messen, weil wir hier nicht Eigentümer sind“, sagte er. Einen Rahmen für diese Messungen habe die NZIA vorgelegt und damit ihren Zweck erfüllt.

Beide Medien berichten zudem noch über einen weiteren Grund für das Ausscheiden aus der Initiative. So hätten die drei Versicherer ein starkes US-Geschäft. In den USA mokiert sich jedoch die republikanische Partei unter anderem darüber, dass CO₂-intensive Branchen keinen Versicherungsschutz mehr bekommen sollen.

Für die Initiative sind die Abgänge ein Rückschlag. Hinter der NZIA stehen aber immer noch namhafte Versicherer. Zu den Mitgliedern zählen beispielsweise Axa, Swiss Re oder Aviva.

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