Versicherungen
10. April 2024

Niedrigeres Zinsniveau drückt Solvenzquoten

Signal Iduna ist Solvenzquoten-Spitzenreiter. Bei einigen Lebensversicherern liegen die Solvenzquoten bei unter 200 Prozent.  

Die Solvenzquoten der Lebensversicherer haben im Vergleich zum Jahr 2022 den Rückwärtsgang eingelegt, fallen aber weiterhin komfortabel aus. Dies gibt Assekurata auf Basis einer Auswertung der 2023er-Berichte zur Solvabilität und Finanzlage von 72 Lebensversicherern bekannt. Ursächlich für die Entwicklung sind die wieder gesunkenen Kapitalmarktzinsen. „Ohne Übergangsmaßnahmen entwickeln sich die Quoten im Jahresvergleich erstaunlich robust. Zwischen den einzelnen Unternehmen gibt es allerdings große Unterschiede“, stellt Assekurata fest.

Aufsichtsrechtlich sollte die Quote stets bei mindestens 100 Prozent liegen. Der Kennzahlendurchschnitt über alle einbezogenen Gesellschaften liegt mit 573 Prozent deutlich höher. Ende 2022 waren es sogar 619 Prozent. Solvenzquoten-Spitzenreiter ist die Signal Iduna, die auf einen Wert von 1.317 Prozent kommt. Bei der R+V sind es 1.267 Prozent. Dritter ist die SV mit 1.164 Prozent.

Die geringste Solvenzquote weist in der Assekurata-Aufstellung die Skandia Leben mit 159 Prozent aus. Ebenfalls unter 200 Prozent rangieren Bayerische Leben, Cosmos Leben, Heidelberger Leben, Ösa Leben, Prisma Life.

„Durch das zinsabhängige Geschäftsmodell der Lebensversicherung haben die Marktzinsen einen wesentlichen Einfluss auf die Solvenzquoten in der Branche“, erläutert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. „Zudem nimmt die Wirkung von Übergangsmaßnahmen bis 2032 jedes Jahr ein Stück weit ab.“ Senkt die EZB wie erwartet in den nächsten Wochen die Zinsen, ist also mit einem weiteren Rückgang bei den Solvenzquoten zu rechnen.

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