Immobilien
20. Februar 2023

Offene Immobilien-Spezialfonds in 2022 mit großen Zuflüssen

Institutionelle Investoren steckten per Saldo 15,2 Milliarden Euro in die Vehikel – mehr als in 2021. 173,5 Milliarden Euro an Nettofondsvermögen per Ende Dezember.

Institutionelle Investoren haben im Jahr 2022 per Saldo mehr Mittel in offene Immobilien-Spezialfonds gesteckt als in 2021. Das zeigt eine Analyse der Service-KVG Intreal auf Basis von Zahlen der Bundesbank. Insgesamt flossen den Fonds 15,2 Milliarden Euro netto zu. Dies entspricht einem Plus von rund 8,0 Prozent gegenüber 2021, in dem die Zuflüsse bei 14,1 Mrd. Euro lagen. Zum Vergleich: Im Corona-Jahr 2020 waren nur rund 10,5 Milliarden Euro in die Vehikel geflossen. Das Nettofondsvermögen aller offenen Immobilien-Spezialfonds wuchs laut Bundesbank von 154,2 Milliarden Euro Ende 2021 auf 173,5 Milliarden Euro (+19,3 Mrd. Euro) per 31. Dezember 2022.

Die Nettomittelzuflüsse von 15,2 Milliarden Euro geben den Saldo aus Zu- und Abflüssen wieder. Die reinen Zuflüsse aus dem Verkauf von Anteilscheinen waren 2022 sogar noch höher – nämlich 19,1 Mrd. Euro. Demzufolge beliefen sich die Abflüsse auf rund 3,9 Mrd. Euro.

Volatilität treibt Investoren in Immobilien

„Die Bundesbankzahlen zeigen, dass institutionelle Investoren auch oder insbesondere in einem schwierigen Umfeld weiter in Immobilien investieren“, kommentiert Michael Schneider, Geschäftsführer der Intreal. „Dies liegt teilweise sicherlich daran, dass andere Asset-Klassen wie Aktien und Anleihen sich im Jahr 2022 deutlich volatiler entwickelt haben. Auch die hohe Kontinuität der Ausschüttungen bei den Immobilienfonds dürfte für viele Investoren ein entscheidendes Argument sein.“

2023: Investoren warten ab

Die Abflüsse in Höhe von rund vier Milliarden Euro bewertet Schneider angesichts der vielfältigen negativen Marktentwicklungen als „überschaubar – vor allem, wenn man sie in Relation zum gesamten Nettofondsvermögen setzt.“ Für das Gesamtjahr 2023 rechnet er aber mit insgesamt niedrigeren Nettomittelzuflüssen. „Die Unsicherheit auch im Hinblick auf die sich austarierenden relevanten „neuen“ Immobilienrenditewerte – und damit verbunden die abwartende Haltung – ist bei vielen institutionellen Investoren immer noch sehr ausgeprägt, was sich dämpfend auf die Zuflüsse auswirken wird.“

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