Alternative Anlagen
10. September 2025

Offshore-Windparks: BDEW plädiert für Laufzeitverlängerungen

Koordinierte Weiterbetrieb sinnvoller als Abbau. Versicherungen halten Anteile an Windparks auf hoher See.

Weiterbetrieb oder Abbau? Mit der Frage, was wird aus einem Offshore-Windpark nach der geplanten Betriebszeit von 25 Jahren wird, beschäftigt sich eine Fraunhofer-Studie, die vom Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegeben wurde. Die Betriebsgenehmigungen der ersten großen Offshore-Windparks in Deutschland laufen ab etwa 2040 aus, so der BDEW. Ohne anderweitige Festlegungen müssten die Anlagen nach 25 Jahren Betriebszeit direkt zurückgebaut werden – auch dann, wenn ihr Weiterbetrieb technisch, wirtschaftlich und rechtlich möglich wäre.

Ein Abbau wäre nicht im Sinne von Energiewende und Nachhaltigkeit. Hinzu käme eine technische Herausforderung beziehungsweise viel Koordinierungsarbeit: Laut dem Verband sind in den bestehenden Offshore-Wind-Clustern der Nordsee häufig mehrere Windparks mit unterschiedlichen Laufzeiten an ein gemeinsames Netzanbindungssystem angeschlossen. Zudem sollen bestehende Parks künftig zu größeren Flächen mit 2-GW-Netzanschlusskapazität zusammengelegt werden, was eine Koordination bei Laufzeiten, Rück- und Neubau erfordert.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein koordinierter Weiterbetrieb der Anlagen auf bis zu 35 Jahre Laufzeit mit anschließendem Rück- und Neubau die Stromerträge im Cluster steigern und gleichzeitig die volkswirtschaftlichen Kosten über den gesamten Zeitraum senken kann – im Vergleich zu einem Szenario mit einem direkten Rück- und Neubau der Parks nach 25 Jahren Laufzeit. Gleichzeitig stellen die Szenarien mit einem koordinierten Weiterbetrieb vergleichsweise moderate Anforderungen an die Lieferketten und führen langfristig zu niedrigeren Belastungen des Ökosystems.

„Die Studie verdeutlicht, dass ein koordinierter Weiterbetrieb von Offshore-Windparks und -Netzanbindungssystemen erhebliche Vorteile für Kosteneffizienz und Umweltbilanz beim Offshore-Wind-Ausbau haben kann,“ sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Entscheidend ist, dass Betreiber dafür möglichst frühzeitig Planungssicherheit erhalten, um Betriebs- und Wartungsstrategien entsprechend anzupassen und die mit dem Alter zunehmende Störanfälligkeit der Anlagen gezielt zu adressieren. Je eher der Weiterbetrieb vorbereitet werden kann, desto effizienter kann dieser ermöglicht werden.

Versicherer gehen Offshore

Offshore-Windparks sind auch im Eigentum von deutschen Versicherungen. Investiert hat beispielsweise die Allianz 2023. Auch die Alte Leipziger und Gothaer haben Stakes auf hoher See.

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