Alternative Anlagen
13. Dezember 2011

PE-Barometer zeigt sonnigere Aussichten an

Investoren sind für das Jahr 2012 optimistisch. Die Renditeerwartungen sind zurück auf dem Prae-Lehman-Exitus-Niveau.

Für den Weinjahrgang 2011 erwarten die deutschen Winzergenossenschaften sehr gute Qualitäten, für den Private-Equity-Jahrgang 2012 sind gerade US-Investoren optimistisch. Letzteres geht aus dem Private-Equity-Barometer des Secondary-Spezialisten Coller Capital hervor, das Limited Partnern (LP) halbjährlich den Puls misst. 
An der aktuellen Umfrage nahmen 107 LP weltweit teil. In Europa erwartet etwas mehr als die Hälfte der Investoren ein gutes bis exzellentes Vintage-Jahr 2012. Der Optimismus basiert auf günstigen Einkaufsmöglichkeiten. „Auf der Verkäuferseite stehen Banken unter Druck. Zudem werden die Private-Equity-Bewertungen an den starken Rückgang auf dem Aktienmarkt im August noch angepasst werden“, plausibilisiert Michael Schad von Coller Capital das Umfrageergebnis. Die Not der Banken aufgrund von Liquiditätsbedürfnissen und Basel III hat jedoch auch einen Haken: Refinanzierungen bleiben schwierig.
Der Optimismus spiegelt sich auch in den Renditeerwartungen wider, die fast wieder auf dem Prae-Lehman-Exitus-Niveau liegen. Derzeit erwartet die Hälfte der Befragten Renditen von elf bis 15 Prozent. Um die Validität dieser Statistik zu erhöhen, betont Schad, dass auch hier die US-LP, und damit die Investoren mit der größten Erfahrung und breitesten Aufstellung, besonders optimistisch sind. Anlegeroptimismus zeigt sich auch darin, dass vier Fünftel vorteilhaftere Terms und Conditions erwarten. Ein Survey unter General Partnern  (GP) dürfte diese Entwicklung bestätigen, jedoch nicht ganz so optimistisch ausfallen. Schad kann zum Beispiel keinen Trend ausmachen, dass Management Fees nur noch auf das investierte Geld erhoben werden. „Neu ist allerdings, dass Frühzeichner in einigen Fällen nicht nur die übliche Vorzugsverzinsung, sondern auch einen Fee-Rabatt bekommen haben.“ 
Optimismus trotz Refinanzierungsproblem
Interessant ist, dass der „Median-LP“ einem Viertel der Anfragen nach Re-ups, also weiteren Commitments gegenüber bestehenden GP, nicht nachkommen will. Zudem wollen zwei Drittel bei Re-ups ihre Commitments gegenüber „einigen“ oder „vielen“ GP reduzieren. Eine Branchenauslese verbunden mit dem Aus für enttäuschende Fondsanbieter sei damit jedoch nicht erkennbar. Schad sieht darin vielmehr „eine natürliche Entwicklung einer noch jungen Industrie, in der nun eine Konzentration auf Kernbeziehungen erfolgt.“
Bezüglich der Segmente sehen Investoren in kleineren und mittleren Buy-outs in Europa und Nordamerika die größten Opportunitäten. Zwischen einem Viertel und einem Drittel der Anleger wollen ihr Exposure gegenüber diesem Segment erhöhen. Venture Capital und größere Buy-outs sind dagegen weniger beliebt. Lediglich 20 Prozent der Investoren planen im Hinblick auf die europäische Staatsverschuldungskrise ihr Exposure in dieser Region reduzieren.
portfolio institutionell newsflash 14.12.2011/pe
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