Investoren
18. Juni 2025

Solider Jahresauftakt im Spezialfondsgeschäft

Im ersten Quartal 2025 wiesen alle Investorengruppen in Spezialfonds ein positives Nettomittelaufkommen auf. Das „Spezialfondsmarkt Quarterly“ geht den Mittelflüssen auf den Grund.

Der Jahresauftakt 2025 im Spezialfondsgeschäft war solide – und nach Einschätzung von Clemens Schuerhoff „weder euphorisch noch schwach“. In Summe wurden im ersten Quartal 12,8 Milliarden Euro netto in Spezialfondsmandate investiert. Nachzulesen ist das in der neuen und mittlerweile 19. Ausgabe der Publikation „Spezialfondsmarkt Quarterly“ aus dem Hause Kommalpha. Darin beleuchtet Kommalpha-Vorstand Schuerhoff einmal mehr das Nettomittelaufkommen und die Mittelzuflüsse („frisches Geld“) von Spezialfonds. Grundlage der Auswertungen bilden Daten aus der Statistik der Deutschen Bundesbank.

Der durchschnittliche Quartalswert des Nettomittelaufkommens seit dem Jahr 2021 liegt laut Kommalpha bei 16,9 Milliarden Euro. Demnach fällt der Jahresauftakt 2025 unterdurchschnittlich aus. Auch das Volumen an frischer Liquidität, das im Auftaktquartal in den Spezialfondsmarkt geflossen ist – 37,2 Milliarden Euro –, liegt im langfristigen Vergleich unter dem Durchschnitt.

Erfreulich sei jedoch die relativ hohe Quote der Mittel, die netto in den Spezialfondsmandaten verblieben sind: Mit knapp 35 Prozent lag der Wert deutlich über dem Niveau der Vorquartale. Der Jahresstart war demnach insgesamt verhalten, aber stabil.

Investorengruppen im Vergleich

Im neuen „Quarterly“ macht Kommalpha-Vorstand Schuerhoff deutlich, dass im Auftaktquartal alle Investorengruppen ein positives Nettomittelaufkommen aufgewiesen haben. Das sah in der jüngeren Vergangenheit ganz anders aus.

An der Spitze stehen im hier betrachteten Dreimonatszeitraum die Versicherungen mit insgesamt 3,0 Milliarden Euro, gefolgt von Kreditinstituten mit 2,8 Milliarden Euro und Altersvorsorgeeinrichtungen mit 2,3 Milliarden Euro – obwohl letztere im März sogar Nettoabflüsse zu verzeichnen hatten.

Die Gruppen der Sozialversicherungen und öffentlichen/kirchlichen Zusatzversorgungseinrichtungen sowie privaten Organisationen ohne Erwerbszweck folgen mit einem Nettomittelaufkommen von jeweils knapp unter zwei Milliarden Euro. Deutlich abgeschlagen rangieren Corporates und sonstige Investoren mit jeweils rund 320 Millionen Euro.

Damit fällt kein Anlegersegment negativ auf – das Neugeschäft verteilt sich auf durchweg moderatem Niveau. Immerhin senden die beiden bedeutendsten institutionellen Investorengruppen im Spezialfondsmarkt – Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungen, deren Nettomittelaufkommen in der jüngeren Vergangenheit stark unter Druck stand – ein erstes, wenn auch vorsichtiges, positives Signal.

Frische Mittel kommen vor allem von AV-Einrichtungen

Das neue „Quarterly“ hinterfragt auch die Zuführung frischer Liquidität in Spezialfonds. Hier lässt sich auf Ebene der Investorengruppen feststellen, dass Altersvorsorgeeinrichtungen, Corporates und Versicherungen die Rangliste im ersten Quartal anführen, gefolgt von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, Kreditinstituten und Sozialversicherungen und öffentlichen/ kirchlichen Zusatzversorgungseinrichtungen in absteigender Reihenfolge.

Mit Blick auf die entsprechenden Nettomittelaufkommen wird deutlich, dass Altersvorsorgeeinrichtungen und Corporates mit Abstand den höchsten Liquiditätsentzug aus dem Spezialfondsmarkt aufweisen. Erstere haben in Summe 10,4 Milliarden Euro an frischen Mitteln zugeführt, wovon im Auftaktquartal nur besagte 2,3 Milliarden Euro netto in den Spezialfondsmandaten verblieben sind. Das bedeutet eine Auskehrung von knapp über acht Milliarden Euro durch Anteilsscheinrückgaben seitens Pensionsinvestoren, analysieren sie bei Kommalpha.

Bei Corporates beträgt dieser Wert rund 6,6 Milliarden Euro. Lediglich fünf Prozent der frischen Liquidität sind in Spezialfondsmandaten von Corporates netto gelandet, was eine bemerkenswert niedrige Quote darstelle und eine sehr hohe Anteilsscheindynamik bedeute. Bei Versicherungen beträgt diese Quote 44 Prozent. Laut Kommalpha ist das ein relativ hoher Wert, der eine gewisse Mandatstreue aufseiten der Versicherer widerspiegelt, zumindest im ersten Quartal.

Gemischte Wertpapierspezialfonds liegen vorn

Abschließend noch ein Blick auf die Fondskategorien. Hier zeigt sich, dass beim Nettomittelaufkommen gemischte Wertpapierspezialfonds mit 6,9 Milliarden Euro im ersten Dreimonatsturnus 2025 die Nase vorn haben, gefolgt von Rentenspezialfonds mit immerhin 4,6 Milliarden Euro. Dach- und Immobilienspezialfonds liegen mit jeweils rund 1,3 Milliarden Euro nahezu gleichauf auf den folgenden Plätzen.

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