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29. April 2025

Erkenntnisse einer Impact-Managersuche

Mit wachsender Nachfrage nach wirkungsorientierten Investitionen entwickelt sich der Bereich Impact Private Debt zu einem eigenständigen Segment. Neben einem finanziellen Ertrag möchten institutionelle Investoren zunehmend auch messbare positive soziale und ökologische Wirkung erzielen.

Ende 2024 führte bfinance eine umfassende Managerselektion für eine europäische Pensionskasse durch, die ihre erste Allokation in Impact Direct Lending anstrebte. Ziel dieses Projekts war es, Anbieter zu identifizieren, die einerseits attraktive Renditen erzielen und gleichzeitig die spezifischen Impact-Ziele des Kunden erfüllen konnten. Im Rahmen des Auswahlprozesses wurden 147 Manager berücksichtigt, von denen vier Shortlist-Kandidaten für die finalen Gespräche ausgewählt wurden.

Eine zentrale Herausforderung des Projektes war die Vielfalt der Impact-Ansätze. Einige Strategien konzentrieren sich auf die Kreditvergabe an Unternehmen, deren Kerngeschäft direkt auf soziale oder ökologische Wirkung ausgerichtet ist, während andere Sustainability-Linked Loans (SLLs) nutzen oder lediglich ESG-Faktoren in ihre Kreditentscheidungen integrieren. Nur eine Teilmenge konnte eine klare Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Global Impact Investing Network (GIIN) nachweisen (diese erfordern Intentionalität, Zusätzlichkeit und Messbarkeit). In der Praxis war die alleinige SFDR-Artikel-9-Kennzeichnung kein verlässlicher Indikator für echte Impact Investments.

Weiteres wichtiges Kriterium war die Rendite: Laut Auswertung bieten Impact-Direct-Lending-Strategien Renditen, die mit einer Netto-IRR von im Schnitt 8,9 Prozent mit konventionellen Ansätzen vergleichbar sind. Der Schwerpunkt an Kreditnehmern lag auf KMU. Die Portfolios waren höher konzentriert und wiesen mehr nicht gesponserte Darlehen auf. Dies ergibt auch mehr Potenzial für Kreditgeber, aktiv positive Änderungen im Unternehmen anzustoßen. Die Schwerpunkte bei der Due-Diligence-Prüfung lagen auf folgenden fünf Kriterien: Glaubwürdigkeit der Impact-Methodik, Erfolgsbilanz, potenzielle Risiken im Fundraising, Visibilität der Deal-Pipeline sowie Gebühren und Interessenkongruenz.

Obgleich noch in der Entwicklungsphase, bietet Impact Private Debt institutionellen Anlegern auch auf der Kreditseite eine gute Möglichkeit, attraktive Performance mit Nachhaltigkeitszielen zu verbinden, die über ESG-Investing hinausgehen. Wegen der Vielzahl an Ansätzen und der „Impact-Washing“-Gefahr ist eine solide Due Diligence bei der Manager- und Strategieauswahl essenziell.

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