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23. Juni 2025

Volle Fahrt voraus? Dann jetzt!

Der Transport- und Verkehrssektor in Deutschland benötigt dringend Investitionen. Viele der in den 60er und 70er Jahren gebauten Brücken und Tunnel müssen umfassend saniert oder ersetzt werden. Auch im kürzlich verabschiedeten 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur der neuen Bundesregierung wird diesem Umstand Rechnung getragen. Dabei stehen nicht nur Schiene und Straße, Brücken und Tunnel, sondern ebenso Wasserstraßen und Häfen im Fokus.

Weltweit ist der Verkehr für 22 Prozent aller CO₂-Emissionen verantwortlich. Die Dekarbonisierung bleibt daher ein zentrales Thema und stellt eine weitere wesentliche Säule auf dem Weg zur Klimaneutralität dar. Ziel ist es, fossile Kraftstoffe durch grüne Gase und Strom zu ersetzen. Diese Entwicklung erfordert nicht nur leistungsfähigeren öffentlichen Nahverkehr und verstärkte Nutzung der E-Mobilität, sondern geht auch mit einem deutlich höheren Stromverbrauch einher. Um diesen steigenden Bedarf zu decken, ist der Ausbau einer zukunftsfähigen und möglichst grünen Energieinfrastruktur unerlässlich – etwa durch mehr erneuerbare Energiequellen, grüne Gase, sowie leistungsfähigere Speicherlösungen und Stromnetze.

Auch privates Kapital, etwa von der Allianz und anderen institutionellen Anlegern, kann dazu beitragen, entsprechende Projekte auf den Weg zu bringen. So sind seit Ende 2024 in Schleswig-Holstein die weltweit ersten Akku-Züge im regulären Linienbetrieb im Einsatz. Diese batterieelektrischen Triebzüge ersetzen die zuvor eingesetzten Dieselzüge. Jährlich können so zehn Millionen Liter Diesel und rund 26.000 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Eine moderne Verkehrsinfrastruktur ist essenziell für das Funktionieren unserer Wirtschaft. Deutschland verfügt über das zweitlängste Autobahnnetz und das längste Schienennetz in Europa. Laut einer aktuellen Studie beläuft sich der Investitionsbedarf im deutschen Verkehrssektor allein bis 2030 auf rund 372 Milliarden Euro. Die Zeit drängt: Planungs- und Genehmigungsverfahren dauern hierzulande oft zu lange, und Beschaffungsprozesse sind zu umfangreich. Deshalb müssen nicht nur Investitionen, sondern auch die Rahmenbedingungen in den Blick genommen werden – etwa durch beschleunigte Verfahren und schlankere Prozesse.

Für den enormen Finanzierungsbedarf im Verkehrssektor reichen staatliche Mittel, so groß das Sondervermögen auch ist, nicht aus. Privates Kapital kann, bei passenden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, einen entscheidenden Beitrag leisten und ein Hebel zu Verstärkung der öffentlichen Investitionen sein.

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