Rainer Komenda arbeitet nicht mehr für die BVK
Der frühere Head of Real Estate Investment Management ist nicht mehr für die Versorgungskammer tätig. Hintergrund sind laut einem Medienbericht Probleme bei Immobilieninvestments in den USA.
Rainer Komenda ist nicht mehr Head of Real Estate Investment Management der Bayerischen Versorgungskammer (BVK). Das berichtet die Abendzeitung (kurz: AZ), eine Münchner Boulevardzeitung, in einem bezahlpflichtigen Artikel vom 29. Juli 2025. Die BVK habe die Personalie auf AZ-Anfrage bestätigt. Drei Insider hätten bereits in den vergangenen Wochen von Komendas „Beurlaubung“ berichtet, so das Blatt.
Komenda kam nach Angaben des Bundes Institutioneller Investoren im Jahr 2003 zur BVK, wo er zunächst für Transaktionen in Deutschland zuständig war. 2013 übernahm er die Referatsleitung Immobilien Investment Global, wie der Verband im Rahmen eines Interviews im September vergangenen Jahres zusammenfasste. Auf Nachfrage unserer Redaktion war Komenda nicht zu erreichen. Seine bisherige E-Mail-Adresse ist nicht mehr aktiv.
Der Bericht der Abendzeitung suggeriert, dass hinter der Demission Komendas Probleme der Bayerischen Versorgungskammer bei Immobilieninvestments in den USA stehen. Die staatliche Oberbehörde habe neben zwei Projekten in New York in drei Luxus-Hotels in Miami („The Raleigh“), ein Nobelprojekt in Beverly Hills (Mandarin) und in die Transamerica-Pyramide, das Wahrzeichen von San Francisco, investiert – immer unter Beteiligung des wegen Steuerbetrugs verurteilten Immobilienentwicklers Michael Shvo. Und bei einigen Projekten sehe es düster aus, heißt es in dem Bericht.
Joint Venture kauft Hotel in Miami Beach
Rückblende: Ein Joint Venture institutioneller Investoren angeführt von der Deutsche Finance America, einem Investment Manager der Deutsche Finance Group, hatte 2019 das Raleigh-Hotel in Miami Beach erworben. Das Joint Venture akquirierte die Immobilie für einen Kaufpreis von 103 Millionen US-Dollar von Tommy Hilfiger und der türkischen Dogus Group. Das Joint Venture erwarb die Immobilie in Partnerschaft mit mehreren deutschen institutionellen Anlegern, darunter waren neben der BVK auch institutionelle Immobilienfonds der Deutschen Finance Group.
Ein Jahr später hatten die BVK und weitere namentlich nicht genannte Investoren in einem Joint Venture den Gebäudekomplex „Transamerica Pyramid“ in San Francisco erworben. Das Hochhaus im Finanzviertel San Franciscos wurde ab 1999 von Transamerica, einer Tochtergesellschaft des niederländischen Versicherers Aegon gehalten. Neben dem Hochhaus umfasste der Deal zwei weitere Bürogebäude und ein Grundstück. Der Kaufpreis für die 69.677 Quadratmeter Fläche wurde mit 650 Millionen US-Dollar angegeben. Involviert waren die Deutsche Finance Group, SHVO Capital sowie Universal Investment.
Die BVK investierte laut „AZ“ über die Kapitalverwaltungsgesellschaft Universal Investment. Diese haben die Mittel an die Deutsche Finance Gruppe weitergeleitet. Deren verlängerter Arm in den USA, die Deutsche Finance America, habe Shvo beauftragt.
Auch der CEO der Deutschen Finance America wurde laut dem Bericht offenbar ausgebootet. Drei Insider mit Markteinblicken hätten der AZ bestätigt, dass Jason Lucas nicht mehr für das Unternehmen arbeitet. Sein Bild sei von der Website entfernt worden. Die Firma habe auf AZ-Anfrage keine Stellung bezogen.
Kapitalanlagen auf Höchststand
Der Marktwert der Kapitalanlagen der Bayerischen Versorgungskammer hatte am Ende des vergangenen Jahres mit insgesamt rund 117,0 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigt der veröffentlichte Jahresbericht 2024. Ein Jahr zuvor betrug das Gesamt-Kapitalanlagevolumen 111,9 Milliarden Euro. Der Wert des Immobiliendirektbestands hat sich im Vorjahr leicht erhöht. Die BVK beziffert den Marktwert mit 7.909 Millionen Euro (7.795 Millionen). „Nach wie vor ist der Druck auf den Immobilienmarkt wegen der drastisch gestiegenen Finanzierungskosten hoch“, heißt es im Jahresbericht.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: BVK | Immobilienkrise | Personalien
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