5. Oktober 2015

Regulierung animiert Anbieter zu Fusion

Der belgische Asset Manager Petercam und die Bank Degroff haben fusioniert. Zum Stichtag 1. Oktober entstand ein Finanzhaus mit mehr als 50 Milliarden Euro Assets under Management.

In der Bankenwelt und der Asset-Management-Branche formiert sich ein neuer Anbieter. Wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, haben die beiden in Belgien beheimateten Finanzdienstleister, Bank Degroof und Petercam, fusioniert und treten nunmehr unter dem Namen „Bank Degroff Petercam“ am Markt auf. Die Aktionäre beider Gesellschaften haben der von langer Hand geplanten Fusion am 1. Oktober ebenso grünes Licht erteilt wie die zuständigen Aufsichtsbehörden. Bereits im Januar wurde von beiden Seiten eine Absichtserklärung unterzeichnet, die nun in der Fusion mündete. Wie eine mit der Fusion vertraute Person portfolio mitteilte, gab es aber schon in der weiter zurückliegenden Vergangenheit immer wieder Gespräche und Überlegungen, die Aktivitäten zu bündeln, nur dass erst in diesem Jahr etwas daraus geworden ist. 
Rechtlich gesehen übernimmt auf Ebene der Mutterunternehmen die Bank Degroff den Asset Manager Petercam, dessen Wurzeln im Wertpapierhandel liegen. Durch diese Konstruktion wolle man den Erhalt der Banklizenz sicherstellen. Anfang 2016 wird dann im Gegenzug der Asset Manager von Petercam die Asset-Management-Aktivitäten der Bank Degroff übernehmen. Denn Petercam hat eine AIF-Lizenz und die wolle man bewahren. Letztlich sollen die Tochtergesellschaften der beiden Gesellschaften – konkret die Asset-Management-Aktivitäten und die Luxemburger Ableger – integriert werden, wie es heißt. 
Der Grund für das Zusammengehen sei wirtschaftlicher Natur: Beiden Firmen gehe es gut. Was man aber wahrnehme, ist, dass die Regulierung nicht aufhört und immer mehr Kapazitäten bindet. Daher der Entschluss: Bevor man in eine wirtschaftlich schwächere Situation durch die Regulierung kommt, wolle man eine Fusion durchführen und sich so wappnen. 
Petercam ist bei den Aufsichtsbehörden als Wertpapierhandelshaus eingetragen. Das Unternehmen ist selbst in den 1960er Jahren aus einer Fusion zweier Brokerhäuser entstanden. Durch den Zusammenschluss mit der Bank Degroff verwalte man nunmehr über 50 Milliarden Euro. Der Anbieter vereint Private Banking, institutionelles Asset Management, Investment Banking sowie Asset Services unter einem Dach. An der Unternehmensspitze steht das Group Executive Committee unter der Leitung von CEO Philippe Masset. 
Nach erfolgter Fusion bringt es die Bank auf eine Eigenkapitalquote von 15 Prozent (Basel III). Damit liege man weit über den Anforderungen an die Branche, heißt es. 
portfolio institutionell newsflash 05.10.2015/Tobias Bürger
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