Asset Manager
17. Mai 2011

Russell Investments kommt nach Frankfurt

Im Oktober wird ein Büro eröffnet; Angeboten wird Investmentberatung.

LONDON/FRANKFURT – Russell Investments, ein US-Spezialist für Multi-Manager-Fonds, plant für den kommenden Oktober die Eröffnung eines Büros in Frankfurt.

Wie der künftige Büroleiter Sebastian Hofmann-Werther auf Anfrage sagte, will Russell damit deutsche Investoren direkt ansprechen. Neben Multi-Manager-Fonds, die seit 2003 von der Frankfurter Privatbank Metzler vertrieben werden, ist Russell auf Investmentberatung spezialisiert.

„Unser Marktauftritt ist eine Ergänzung zu der Kooperation mit Metzler. Seit anderthalb Jahren sprechen wir mit deutschen Investoren direkt über Themen wie Portfoliostrukturierung, Manager-Auswahl, Währungsmanagement und Overlay-Strategien. Es gibt ein gewisses Momentum, und wir wollen davon profitieren“, so Hofmann-Werther.

_Multi-Manager-Fondsvolumen von Russell bricht ein

Im Rahmen der Kooperation mit Metzler hatte Russell den Investoren auch Hedgefonds angeboten. Seit der Finanzkrise – in der viele Hedgefonds trotz der Turbulenzen keine positiven Renditen gebracht haben – ist dies aber nicht der Fall. Auch das Volumen der Multi-Manager-Fonds sei von knapp 900 Millionen Euro vor drei Jahren auf etwa 300 Millionen Euro geschrumpft, sagte Hofmann-Werther.

Überraschend ist dies nicht. Denn Multi-Manager-Konzepte hatten es in Deutschland bisher schwer. Vor rund einem Jahr musste der Russell-Konkurrent SEI Investments seine Multi-Manager-Kooperation mit der Commerzbank nach mangelndem Geschäftserfolg beenden (siehe frühere Meldung). Ähnliche Partnerschaften zwischen DB Advisors und dem Investmentberater RMC sowie zwischen Universal Investment und Feri waren noch von viel kürzerer Dauer. Kritiker bemängeln, dass das Konzept im Vergleich zu Spezialfondsstrukturen zu teuer und intransparent sei.

Hofmann-Werther kennt die Russell-Metzler-Historie bestens. Vor seinem Wechsel zu dem US-Manager 2008 betreute er als Prokurist bei Metzler die Kooperation mit Russell. Für das neue Frankfurter Büro will Hofmann-Werther eigenen Angaben zufolge fünf Leute rekrutieren, vor allem Vertriebspezialisten. Laut einem Metzler-Sprecher stellt der Alleingang von Russell kein Problem für die Kooperation dar. „Es gibt einfach keine Überschneidungen“, sagte er.

portfolio institutionell newsflash 18.05.2011/jan/kbe

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