Statement
2. Juli 2019

Sag niemals Niedrigzins!

Profitable Nachrichten für alle, die wehmütig an die guten alten Zinsen zurückdenken: Hohe laufende Zinserträge gehören nicht der Vergangenheit an!

Die Volatilität von Währungen ist deutlich größer als der Kupon. Welchen Sinn machen somit Local Bonds?
Mit Lokalwährungsanleihen haben Anleger die Möglichkeit, sich von US-Dollar-Anlagen, oder auch solchen in Euro, Yen oder Sterling zu diversifizieren. Darüber hinaus können sie von positiven Entwicklungen in einzelnen Schwellenländern, die sich in einer Aufwertung der lokalen Währung bemerkbar machen dürften, ungefiltert profitieren. Dieser Effekt wirkt aber genauso auch in die andere Richtung. Also sollte eine Investition in Lokalwährungsanleihen nur eingegangen werden, wenn eine klare Meinung zur Währungsentwicklung einzelner Schwellenländer vorliegt oder aber die Investition äußerst breit über zahlreiche lokale Währungen hinweg umgesetzt wird.
Insgesamt führt das Zusammenspiel aus Währungs- und Kreditrisiko zu einem höheren Gesamtrisiko von Lokalwährungsanleihen gegenüber Hartwährungsanleihen. Derzeit fallen die Renditeunterschiede zwischen Hartwährungs- und Lokalwährungsanleihen allerdings sehr gering aus, so dass es der klaren Einschätzung bedarf, dass die Abwertung der lokalen Emerging-Market-Währungen auf den aktuellen Niveaus einen Boden findet.

Chinesische Aktien kommen in großen EM-Indizes auf ein größeres Gewicht. Welche Implikationen ergeben sich hieraus?
Ende Mai ist es zu Veränderungen in dem für die Emerging Markets relevanten MSCI-Aktienindex gekommen. Zum einen wurden Länder neu mit aufgenommen, zum anderen veränderten sich die Gewichtungen einzelner Länder und Regionen. Das Gesamtgewicht chinesischer Aktien am Gesamtindex ist dabei recht stabil, chinesische Aktien werden auch weiterhin rund ein Drittel des Index ausmachen.
Allerdings erhöht sich in China über die kommenden Quartale der Anteil der A-Aktien. Das sind die Aktien, die in Renminbi notieren. Diese waren bislang ausschließlich chinesischen Staatsbürgern vorbehalten. Mit der Inklusion dieses Marktsegments verändert sich auch das Risikoprofil des Gesamtindexes, an dem A-Aktien ab November 2019 immerhin einen Anteil von knapp vier Prozent haben werden.

Welche Neuerungen ergeben sich für das Risikomanagement in den Emerging Markets?
Das Risikomanagement bei Investitionen in den Emerging Markets muss noch stärker als bislang schon Flow- und Liquiditätsaspekte berücksichtigen. Aufgrund der fehlenden Anlagealternativen vornehmlich in den heimischen Anleihemärkten hat es zahlreiche Anleger auf der Suche nach Rendite in die Emerging Markets gezogen. Diese Anlageströme könnten bei einem sich eintrübenden Ausblick für die Schwellenländer schnell drehen und allgemeine Risikoreduktionsbewegungen verstärken.
Historische Volatilitäten sind mit einer gehörigen Portion Vorsicht zu betrachten. Denn oftmals können niedrige Volatilitäten ein Ausdruck mangelnder Liquidität und Handelbarkeit sein und so falsche Sicherheit suggerieren. Das gilt vor allem, wenn man in die schwach kapitalisierten Bereiche der Emerging Markets vorstößt.

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