Asset Manager
26. Juni 2012

Sicherheit für Groß und Klein

Der Asset Manager AGI stellt neue Anlagephilosophie, Fondspalette und Exzellenz-Center vor. Mittelzufluss von 1,2 Milliarden Euro in Q1.

Allianz Global Investors (AGI) stellte diese Woche Veränderungen bei der Anlagephilosophie, der Fondspalette und der regionalen Aufstellung vor. Der Asset Manager, dem von privaten und institutionellen Anlegern im ersten Quartal 1,2 Milliarden Euro zuflossen und der damit knapp 300 Milliarden Euro Assets unter Management zählt, will im Retail-Geschäft künftig seine Produkte mehr an den Anlagebedürfnissen der Kunden ausrichten. „Das traditionelle Modell vieler Asset Manager, das Marktprognosen in den Mittelpunkt stellte, ist nicht mehr zeitgemäß. Es vernachlässigt den Wunsch vieler Kunden nach Sicherheit und planbarem Kapitaleinkommen. Gerade hier sehen wir hohes Wachstumspotenzial“, erklärte Europachef James Dilworth.
Als Quellen der Enttäuschungen nannte AGI, dass die kurzfristigen Prognosen von Beta-Investments häufig fehlerhaft waren, das Antizipieren von Trend-Produkten oft nicht nachhaltig war und sich Diversifikation als Schutz gegen Kapitalmarktrisiken oft als unzureichend erwiesen hat. Zur Abgrenzung vom Lebensversicherungsgeschäft der Muttergesellschaft bei stärker Income-orientierten Anlagestrategien verwies AGI darauf, dass man individuellere Lösungen suche und Risiken wie die Zinsentwicklung nicht beim Kunden belassen sondern selbst managen wolle. „Das ist die Zukunft“, so Dilworth. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind, dass man keine Todesfallabsicherungen anbiete, dafür jedoch jederzeitige Vermögenszugriffe ermögliche. 
Auch im institutionellen Geschäft stehen Risiken im Vordergrund. „In Gesprächen mit institutionellen Kunden geht es inzwischen fast ausschließlich um die Optimierung des vorhandenen Risikobudgets. Wichtig ist, dass sich unsere Kunden dabei ein realistisches Bild ihrer Zielrenditen vor dem Hintergrund möglicher Marktszenarien machen können“, so Tobias Pross. Der Sprecher der Geschäftsführung der Allianz Global Investors KAG und Verantwortlicher für die Betreuung institutioneller Kunden diagnostizierte als Herausforderung zudem einen wachsenden Beratungsbedarf. Hier verwies Pross auch auf ein den AGI-Beratern ad-hoc zur Verfügung stehendes Tool zur Simulierung bestimmter ökonomischer Szenarien auf die jeweilige Asset Allocation und davon abgeleitete Handlungsempfehlungen. Weiter verwies Pross auch auf den aktuellen Greenwich Qualitätsindex. In diesem bekam AGI von institutionellen Investoren aus Deutschland nicht nur die meisten, sondern auch die besten Bewertungen. 
Die Fondspalette soll weiter stark eingedampft werden. „Die Produktkonsolidierung ist noch nicht zu Ende. Wir wollen mit weniger mehr machen“, so Dilworth. Versuchte man sich früher im Vertrieb mit einer Reihe von miteinander konkurrierenden Boutiquen, will man sich nun auf die besten Produkte konzentrieren. Die geplante gesellschaftsrechtliche Zusammenführung der europäischen Einheiten, die durch den neuen gesetzlichen Rahmen von Ucits IV möglich sei, wird Dilworth zufolge maßgeblich zur Reduktion der Komplexität im europäischen Geschäft beitragen. Dabei wird es auch zu einer nicht näher erläuterten Reduktion der Mitarbeiterzahl kommen. Teil der Umbaupläne ist, dass das Boutiquen-Modell durch zehn sogenannte Center of Excellence abgelöst wird. Dort sollen die Stärken der verschiedenen Boutiquen zusammengelegt werden. In Frankfurt konzentriert man sich auf europäische Aktien, Multi Asset und European Enhanced Fixed Income. Weitere Center: London, Paris, New York, Dallas, San Diego, San Francisco, Tokio, Hong Kong und Singapur. Erhalten bleibt ein von AGI nun als freundliches Nebeneinander und nicht mehr als Miteinander charakterisiertes Verhältnis mit Pimco. „Bei Anfragen nach Produkten wie global Fixed Income, die wir nicht selbst anbieten, verweisen wir auf Pimco“, so Dilworth. 
portfolio institutionell newsflash 27.06.2012/pe
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