Traditionelle Anlagen
18. Oktober 2016

Smart-Beta-ETF sind gefragt

Fast 30 Milliarden Euro an Neugeschäft haben ETF-Anbieter in Europa insgesamt verbucht. Im Aktienbereich waren unter anderem Smart-Beta-ETF, allen voran Minimum-Volatility- und Dividenden-ETF, gefragt.

Das verwaltete Vermögen im europäischen Markt für Exchange Traded Funds (ETF) hat Ende September 480,1 Milliarden Euro erreicht, wie der Fondsanalyse- und -Rating-Anbieter Lipper/Thomson Reuters berichtet. Das entspricht einem Anstieg von 30,8 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2015. Der Großteil der Gelder steckt in Aktien-ETF, die immerhin 318,2 Milliarden Euro an Assets verwalten. Es folgen Renten-ETF mit 134,7 Milliarden Euro und Rohstoff-ETF mit 16,7 Milliarden Euro. 
Wie aus aggregierten Daten des ETF-Anbieters Amundi hervorgeht, ist der Anstieg der verwalteten Vermögen im europäischen ETF-Markt weniger auf die Entwicklung des Marktes als vielmehr Mittelzuflüssen zuzuschreiben. Bis Ende September sind dem europäischen ETF-Markt seit Jahresbeginn Nettomittel in Höhe von 29 Milliarden Euro zugeflossen. Renten-ETF dominieren mit Zuflüssen von 24,5 Milliarden Euro, während Aktien-ETF nur 2,7 Milliarden Euro hinzu gewannen. Laut Amundi konzentrierten sich die Zuflüsse in Renten-ETF auf Unternehmensanleihen (14 Milliarden Euro seit Jahresbeginn), Staatsanleihen verbuchten Zuflüsse von 5,3 Milliarden Euro, wobei der geografische Fokus stark divergiert. Während in Emerging Markets 6,7 Milliarden Euro flossen, mussten ETF auf Staatsanleihen der Eurozone Abflüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro hinnehmen.
Auf der Aktienseite präferierten Anleger seit Jahresbeginn einzelne Schwellenländer, wie die Daten von Amundi zeigen. Ihnen flossen Mittel in Höhe von sechs Milliarden Euro zu, gefolgt von Smart-Beta-ETF mit Zuflüssen von 5,7 Milliarden Euro. Damit belief sich das in Smart-Beta-ETf verwaltete Vermögen Ende September auf nunmehr 37 Milliarden Euro. Die höchsten Mittelzuflüsse verzeichneten Minimum-Volatility-ETF, die auf Jahressicht ein Plus von 2,9 Milliarden Euro trotz einiger negativer Monate erzielten und die Assets under Management insgesamt auf etwas mehr als sieben Milliarden Euro steigen ließen. Dividenden-ETF verbuchten laut Amundi Zuflüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro und lagen Ende September bei einem verwalteten Vermögen von 11,9 Milliarden Euro. 
Als Freund von Smart-Beta-Produkten zeigte sich Daniel Knörr, Senior Portfoliomanager bei der Talanx-Tochter Ampega Investment, bei einer Roundtable-Diskussion, die portfolio institutionell im September zu Faktor-Investing-Strategien führte. „Wir bauen für unsere Kunden robuste, globale Multi-Asset-Portfolien mittels strategischer Portfoliooptimierungen auf. Hier gehen wir über ein definiertes Asset-Klassen-Universum und bestücken die einzelnen Portfolien mit aktiven, aber auch mit passiven Anlageinstrumenten“, erklärte Knörr. Und hier spielen auch Low-Volatility-Produkte eine große Rolle: „Der Anteil dieser Produkte ist in unseren Kapitalanlagen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewachsen.“ Was Faktorkonzepte im Aktienbereich, allen voran Low-Risk-Strategien, so interessant macht und wo Fallstricke lauern, können Sie in der Oktober-Ausgabe von portfolio institutionell lesen, die am 21. Oktober erscheint.  
portfolio institutionell newsflash 19.10.2016/Kerstin Bendix
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