14. Dezember 2015

Sorge um Wertschwankungen

Als Auslöser für Wertschwankungen sehen Anleger weltweit vor allem das politische Umfeld. Für den Fall eines Zinsanstiegs sind verschiedene Modifikationen auf Portfolioebene geplant.

Die institutionellen Anleger weltweit sind sich zu einem großen Teil einig: Das politische Umfeld wird 2016 die bedeutendste Quelle für Wertschwankungen sein. Dies zeigt eine neue Studie von Natixis Global Asset Management (NGAM), für die im Oktober online 660 institutionelle Investoren weltweit befragt wurden, darunter auch Anleger aus Kontinentaleuropa. Laut der Studie rechnet über die Hälfte der Befragten mit politischen Belastungen, die Wertschwankungen auslösen dürften. Als weitere Risiken für die Märkte nannten die befragten Investoren konjunkturelle Schwierigkeiten in China und weltweit unterschiedliche geldmarktpolitische Ansätze. Ein sich veränderndes Zinsumfeld sehen immerhin 46 Prozent als bedeutendste Quelle für Wertschwankungen.

Sollte es zu einem Zinsanstieg kommen, werden die befragten Anleger diverse Modifikationen auf Portfolioebene vornehmen. So will der größte Teil der Befragten (65 Prozent) dann anstelle länger laufender Papiere verstärkt auf Anleihen mit kürzerer Duration setzen. Weitere Anpassungen bestünden beispielsweise in einer Reduzierung der allgemeinen Ausrichtung auf Anleihen (49 Prozent), einem stärkeren Engagement in alternativen Investments (47 Prozent) sowie der Nutzung von Absolute-Return-Strategien (47 Prozent).
Aber auch unabhängig von einem möglichen Zinsanstieg planen die meisten befragten Investoren eine breitere Diversifikation und einen stärkeren Einsatz von nicht-korrelierten Anlagen. In diesem Zusammenhang werden 50 Prozent ihre Private-Equity-Engagements erhöhen, während 45 Prozent verstärkt auf Private-Debt-Investments setzen werden. Parallel dazu werden 41 Prozent ihre Allokationen in Hedgefonds aufstocken und 34 Prozent Real Assets wie Immobilien zukaufen. Über die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass sich ihre Positionen in alternativen Anlagen 2016 besser entwickeln werden als in diesem Jahr.
„Angesichts eines äußerst volatilen Marktumfelds mit divergierenden geldmarktpolitischen Ansätzen und politischen Turbulenzen weltweit engagieren sich auch die deutschen institutionellen Investoren auf ihrer Jagd nach Rendite verstärkt in alternativen Anlageformen. Diese Strategien dienen gleichzeitig der Diversifikation – einem entscheidenden Baustein für ein langfristig stabileres Portfolio“, erklärte Jörg Knaf, Executive Managing Director bei NGAM.

Wie die Studie weiter zeigt, stehen bei einer Reihe von Investoren Anleihen im nächsten Jahr auf der Abschussliste. Für das nächste Jahr planen 42 Prozent der Institutionellen ihre Investments in Anleihen zu reduzieren. Damit geht laut NGAM die Gewichtung in dieser Anlageklasse so stark zurück wie in keiner anderen. Nur 16 Prozent der institutionellen Investoren beabsichtigen eine Anhebung ihrer Anleiheallokationen.

Nach Einschätzung der institutionellen Investoren stellt die Volatilität am Markt im kommenden Jahr die größte Gefahr für ihre Investmentperformance dar, gefolgt von einem lediglich schleppenden Wirtschaftswachstum und Bedenken bezüglich der künftigen Geldmarktpolitik. Bemerkenswerterweise gehen zwei Drittel der Anleger davon aus, dass global weltwirtschaftliche Faktoren und eine höhere Marktvolatilität aktiv gemanagten Anlagen 2016 eher zugutekommen werden als passiven Investments.
portfolio institutionell newsflash 14.12.2015/Kerstin Bendix

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