Banken
30. August 2021

Sparkassen beschließen Sicherungsfonds

Zusätzliche Sicherung soll ab 2025 befüllt werden. Ziel ist, schneller handlungsfähig zu sein.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) hat am Freitag einstimmig einen Beschluss zur Weiterentwicklung des gemeinsamen Sicherungssystems gefasst. „Wir haben gemeinsam die Weichenstellungen dafür getroffen, die Institutssicherung auch für die Zukunft als leistungsstarke und für unsere Kundinnen und Kunden vorteilhafte Absicherung ihrer Geschäftsbeziehungen zu stärken“, so DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Mit ihrer Entscheidung komme die Gruppe entsprechenden Feststellungen der Aufsichtsbehörden nach, die das institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe überprüft hatten.

Wie die FAZ berichtet, hat die teils zögerliche Unterstützung im öffentlich-rechtlichen Lager für die ins Straucheln geratene Nord-LB bei der EZB Zweifel an der Institutssicherung und den damit verbundenen Privilegien genährt. Kredite an Mitgliedsunternehmen seien von der Eigenkapitalunterlegung befreit. Wegen der nur zäh angelaufenen Rettung forderten die Aufseher eine zusätzliche Sicherungseinrichtung.

Es sei gemeinsam gelungen, so Schleweis, Lösungen zu finden, die das Sicherungssystem noch effizienter, transparenter und schlagkräftiger machen. Kern der Einigung ist laut einer Mitteilung des DSGV unter anderem ein zusätzlicher Sicherungsfonds, der von den Instituten ab 2025 zu befüllen ist und zusätzlich zu den bestehenden Sicherungsmitteln zur Verfügung stehen soll. Wie die FAZ berichtet, sollen Landesbanken und Sparkassen je 2,6 Milliarden Euro beitragen.

Der Sicherungsfonds soll es ermöglichen, im Falle einer Krise schneller handlungsfähig zu sein. Am dezentral und regional verantworteten Fonds-Aufbau und am bewährten Risikomonitoring in Verantwortung der Sparkassen ändere sich auch in Zukunft nichts. „Die regionale Verantwortung ist ein Kernbestandteil unseres Geschäftsmodells. Das bleibt erhalten“, so der DSGV-Präsident.

Schleweis weiter: „Es war ein intensiver Diskussionsprozess in unserer Gruppe, in dem berechtigte unterschiedliche Interessen engagiert vertreten wurden. Erst dadurch wurde es möglich, eine gemeinsame Lösung zu finden, die alle Beteiligten jetzt mittragen können.“ Die Ergebnisse werden nun im nächsten Schritt den Aufsichtsbehörden vorgelegt. „Wir sind optimistisch, die Gespräche mit der EZB bald abschließen zu können“, so Schleweis.

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