Immobilien
3. November 2021

Steigende Baukosten sorgen Immobilienbranche

PwC-ULI-Studie: 88 Prozent der Befragten besorgt über Ressourcen. Auch Inflation, Grundstücksknappheit und Dekarbonisierung Thema.

Eine jährliche Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und des Urban Land Institute (ULI) namens „Emerging Trends in Real Estate, Europe 2022 – Road to Recovery“, zeigt, dass sich die Immobilienbranche in Europa zunehmend Sorgen macht um das Thema der gestiegenen Baukosten und der Verfügbarkeit von Ressourcen: Mit Blick auf 2022 bereitet 88 Prozent der Befragten dieser Aspekt Bauchschmerzen. Aber auch die Verfügbarkeit von passenden Grundstücken und Anlagen (66 Prozent) sowie das Thema Nachhaltigkeit und die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung (61 Prozent) treiben die Branche um.

Für die Studie haben PwC und ULI 844 Entscheider von Immobilienfirmen, Investmentmanager und andere Branchenexperten in Europa befragt. Nach den größten Unsicherheiten befragt, die das Geschäftsumfeld im Jahr 2022 beeinflussen, nennen die Immobilienmanager das Thema Cybersicherheit (67 Prozent). Aber auch die Sorgen vor einer steigenden Inflation (59 Prozent) und Veränderungen bei den Zinssätzen (55 Prozent) treiben die Mehrheit der Immobilienmanager um.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Erleichterung darüber, dass die Branche zu einer Art Normalität zurückgekehrt ist, die mittelfristigen Sorgen nur verschleiert: „Einerseits sehen wir aktuell einen hohen Nachholbedarf, von dem die Branche stark profitieren kann. Andererseits beobachten wir viele Unsicherheiten rund um Aspekte wie die Unterbrechungen der Lieferketten, steigende Energiekosten und den Mangel an qualifizierten Fachkräften“, erläutert Sabine Georgi, Geschäftsführerin des ULI Deutschland/Österreich/Schweiz.

Trotz der aktuellen Engpässe befindet sich das Stimmungsbarometer in der Immobilienbranche in diesem Jahr laut Studie auf dem höchsten Wert seit 2014. Diese Entwicklung spiegele die Erleichterung vieler Investoren wider, dass sich die Branche in der Corona-Krise als widerstandsfähig erwiesen habe. Rund die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass das Geschäftsvertrauen (52 Prozent), die Profitabilität (49 Prozent) und die Anzahl der Mitarbeitenden in ihrem Unternehmen (53 Prozent) im Jahr 2022 steigen werden. Das sind jeweils mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.

ESG-Strategien bestimmen Erholung

„Die Stimmung der Immobilienmanager ist trotz der großen Herausforderung überdurchschnittlich positiv. Als wichtigster Werttreiber für die Erholung wird die konsequente Einführung und Implementierung von ESG-Strategien gesehen. Dazu wird auch ein Schub bei der Digitalisierung der Branche notwendig sein“, kommentiert Thomas Veith, der den Bereich Real Estate bei PwC Deutschland leitet.

London im Ranking wieder vorne

Die Studie beinhaltet wie in den Vorjahren ein Städte-Ranking, das auf der Einschätzung der befragten Immobilienmanager zu den europäischen Standorten basiert. Die Liste berücksichtigt unter anderem die Zukunftsaussichten der verglichenen Städte in puncto Investitionen und Entwicklung. Im aktuellen Ranking für 2022 schiebt sich London wieder an die Spitze – vor Berlin. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Hauptstadt noch die Nase vorn. Paris verteidigt Rang 3.  Frankfurt belegt wie im Vorjahr Rang 4, München folgt auf dem fünften Platz und verbessert sich somit um zwei Ränge. Hamburg rutscht auf Platz 8 ab; im Vorjahr lag die Hansestadt noch auf dem Rang 6.  Auf Rang 6, 7, 9 und 10 liegen Madrid, Amsterdam, Barcelona und Brüssel.

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