Investoren fühlen sich mit ihren illiquiden US-Allokationen angesichts der politischen Unsicherheit und hoher Bewertungen zunehmend unwohl. Asiatische Private-Equity- und Private-Debt-Märkte könnten eine Alternative sein. Politische Risiken gibt es zwar auch hier zur Genüge, dafür stimmen immerhin die Bewertungen und die Wachstumsaussichten.
Für den zwölften Investor Survey hat der Alternatives-Verband 107 institutionelle Investoren befragt. Jeder Dritte investiert in mindestens sieben verschiedene alternative Anlageklassen und die Assets werden immer ausgefeilter.
Alternative Anlagen sind in den Portfolios institutioneller Investoren fest etabliert. Aber natürlich setzen die Großanleger unterschiedliche Akzente, wie der Alternatives-Roundtable von portfolio institutionell zeigt. Im Gespräch geben ein berufsständisches Versorgungswerk, eine Solvency-II-regulierte Kommunalversicherung und ein global operierender Anbieter Einblick in ihr Know-how. Die Fachleute sprechen über ihre Erfahrungen, die sie gemacht haben, und die Ambitionen, die sie hegen. Das gemeinsame Motto könnte lauten: Der Weg ist das Ziel.
Vor einem Jahr gelang dem Versicherungsverein Die Bayerische ein fulminantes Comeback: Mit der BY kehrte erstmals eine Lebensversicherung aus dem Run-off zurück in das Neugeschäft. Sehr hilfreich für die Wiederbelebung war die Strategische Asset-Allokation, die eine hohe Quote in Private Markets und Münchner Immobilien sowie eine eher kurze Duration für Anleihen vorsieht. Darüber – und über die künftige Ausrichtung der Versicherung – sprechen Finanzvorstand Thomas Heigl und Judith Lechermann, die vor kurzem die Leitung des Asset Managements übernommen hat.
Die Asset-Management-Branche stagniert – das gilt für Anbieter von Private-Markets-Strategien und erst recht für die traditionellen Aktien- und Anleihe-Häuser. Ihre Zukunft sehen beide Lager in einer Verknüpfung der liquiden und illiquiden Anlagewelten – und läuten das Age of Convergence ein. Dieses Zeitalter soll dem liquiden Lager den Zugang zu Private Markets öffnen und den illiquiden Playern das Tor zur Wealth-Welt. In den USA konvergieren derweil Private-Equity-Gesellschaften mit Kunden.
Bei zweistelligen Renditen mit Besicherung sagen Anleger zur privaten Kreditvergabe nicht nein. Was die Besicherungen wert sind, muss sich aber erst noch zeigen. Kritisch für den Markt ist auch das eigene große Wachstum. Wie ein Besuch der Superreturn in Berlin zeigte, ist die Stimmung derzeit auf den Private-Credit-Märkten (vergleichsweise) gut.
Das Interesse institutioneller Investoren an Privatmarktanlagen ist derzeit gedämpft. Ein Nachfrageschub könnte schon bald von ganz anderer Seite kommen.