Der Fachdialog zur bAV soll die deutsche Betriebsrente rechtlich entschlacken. Doch wie leistungsfähig sind unsere privaten und betrieblichen Altersvorsorgesysteme? Was sie im internationalen Vergleich taugen, zeigen neue Studienergebnisse. Jetzt machen auch die Aktuare eine Bestandsaufnahme.
Trotz monatelanger, heftiger Proteste von Demonstranten und Gewerkschaften wird in Frankreich wohl eine Reform des Rentensystems in Kraft treten, die das Renteneintrittsalter ab September 2023 schrittweise von 62 auf 64 Jahre anhebt. Präsident Macron hat das Gesetz am Votum des Parlaments vorbei durchgedrückt. Doch noch gibt es eine Hintertür für die Gegner der Reform. Derweil zeigen OECD-Daten, dass die Franzosen mehr fürs Alter sparen als die Deutschen.
Fast jeder zweite deutsche Großanleger liegt mit seinem Portfolio in diesem Jahr mehr als zehn Prozent im Minus. Doch in der Krise gibt es gerade bei den liquiden Assets auch Anlagechancen, wie aktuelle Konferenzen mit prominenter Besetzung verdeutlichen.
Chiles Rentensystem ist in dem südamerikanischen Land vor allem wegen seiner kleinen Renten umstritten. Doch die Größe der Fonds ist beachtlich. Die Fonds erwirtschafteten lange gute Renditen, doch die privaten Verwaltungsgesellschaften haben hohe Gebühren, die die spätere Rente schmälern. Auch die verschiedenen Risikoklassen, in die sich die Vorsorgesparer zuordnen müssen, verwirren Anleger. Es mangelt an Transparenz im System und auch die Pandemie hat Spuren hinterlassen.
Die Niederlande gelten mit ihrem Betriebsrentensystem hierzulande oft als Vorbild. Zuletzt hatten die Pensionsfonds durch den Börsenabschwung im vierten Quartal 2018 Probleme, ihre Deckungsquoten zu erfüllen. Der Trend geht hin zu immer weniger und dafür größeren Pensionsfonds.
Zu wenig Risiko in der Kapitalanlage bedeutet zu viel Risiko für Pensionskassen und Trägerunternehmen. Zur Erfüllung der Garantieziele braucht es die Zielrenditen von Aktien. Die dauerhafte Nachschussgefahr ist bei Staatsanleihen sogar höher.
Als einziges Land hat Schweden ein gesetzliches Rentensystem mit sechs meist riesigen öffentlich-rechtlichen Pensionsfonds, die ein Vermögen von umgerechnet rund 184 Milliarden Euro managen. Seit Januar haben die Fonds zudem größere Freiheiten bei der Anlage in illiquide und alternative Assets.