Versicherungen
1. März 2023

Trend zu Infrastruktur und Erneuerbaren Energien ist ungebrochen

Die Award-Gala im Juni 2022 war für die Anleger der W&W-Gruppe etwas Besonderes. Im Gespräch blickt Doppelpreisträger Steffen Sihler, Mitglied der Geschäftsführung der W&W Asset Management, auf seine Bewerbung zurück und erläutert, wo er jetzt Anlageschwerpunkte setzt.

Herr Sihler, warum nimmt die W&W an den Awards teil? Haben sich die Erwartungen erfüllt?

Steffen Sihler: Für uns gibt es einige gute Gründe an den Awards teilzunehmen. Der wesentliche Grund ist, eine externe Bestätigung zu bekommen, ob das, was wir machen und wie wir es machen, auch einem Drittvergleich mit Mitbewerbern und einer Experten-Jury standhält. Weitere Gründe sind das interne Hinterfragen der Prozesse und Entscheidungen im Rahmen des Ausfüllens des Fragebogens und auch eine vertriebliche Nutzung der Siegel im Falle des Gewinns eines Awards. Und zu Ihrer zweiten Frage. Ja, wir konnten die Awards nutzen und Verbesserungspotenzial im Management der Kapitalanlagen identifizieren.

Die Württembergische Lebensversicherung wurde 2022 als „Beste Versicherung“ und die Tochter W&W Asset Management als „Bester Investor alternative Asset-Klassen“ geehrt. Bescherten Ihnen die Auszeichnungen eher eine gute Außen- oder eher eine gute Innenwirkung?

Beide Awards wirken sowohl nach innen als auch nach außen positiv. Nach innen deshalb, weil dadurch unsere Expertise in den verschiedenen Bereichen bestätigt wird. Diese Innenwirkung wirkt dann auch als eine Art Multiplikator für die Vertriebe, die dann die Auszeichnungen dafür nutzen können, um gegenüber unseren Kunden ein weiteres wichtiges Argument im Verkaufsgespräch zu präsentieren. Unabhängig davon haben wir durchaus auch viele Gratulationen von externen Kontakten erhalten – und das freut einen dann natürlich auch sehr.

Welcher Award war Ihnen besonders wichtig?

Das kann ich nicht so eindeutig beantworten, da beide Awards auf ihre Art sehr wichtig für uns sind. Auf den Award „Beste Versicherung“ haben wir schon länger hingearbeitet und uns immer wieder an der einen oder anderen Stelle versucht zu verbessern. Der Award „Bester Investor alternative Asset-Klassen“ war insbesondere eine Auszeichnung für unsere positive Entwicklung der letzten Jahre und die großen strukturellen Projekte, welche wir die letzten rund drei Jahre mit erheblichem Aufwand gestemmt haben.

Wie groß war der Aufwand für die Teilnahme?

Man muss sich schon bewusst sein, dass einiges an Zeit investiert werden muss, da zahlreiche interne Bereiche involviert sind. Insgesamt sehe ich jedoch den Aufwand und Nutzen in einem durchaus ausgewogenen Verhältnis.

Bei dieser Gelegenheit bitte noch eine Frage zur Branche: Anleihen bieten wieder annehmbare Renditen, gleichzeitig konnten alternative Anlagen insgesamt überzeugen. Wo wird denn nun künftig allokiert?

Eine pauschale Antwort kann ich hier nicht geben, da auch hier verschiedene Einflüsse und Wirkungen und die jeweiligen Geschäftsmodelle berücksichtigt werden müssen. Grundsätzlich kann man aus meiner Sicht jedoch sagen, dass insbesondere bei Lebensversicherungen und Pensionskassen die Tendenz zu „Search for Yield“ abnehmen und der Fokus wieder stärker auf Anleihen mit guten Ratings liegen dürfte. Ich gehe aber gleichzeitig davon aus, dass dies nicht zu Lasten der alternativen Anlageklassen geht, sondern eher zu Lasten von risikoreicheren Anleihen. Insbesondere der Trend zur Investition in Infrastruktur und Erneuerbare Energien ist weiterhin ungebrochen und wird auch von uns weiter vorangetrieben.

2023 ist noch jung: Was erwarten Sie für das laufende Jahr?

Wir erwarten wieder ein sehr herausforderndes Jahr mit erhöhten Volatilitäten insbesondere in den liquiden Asset-Klassen. Das Jahr hat zwar sehr gut begonnen, jedoch gehen wir weiter von einer Abkühlung der Wirtschaft in den USA und Europa aus, was sich entsprechend negativ auf die Märkte auswirken dürfte und von den Märkten aktuell recht optimistisch gesehen wird. Den Trend in alternative Asset-Klassen zu investieren, sehen wir grundsätzlich als ungebrochen, wobei sich das Neuinvestitions-Volumen reduzieren dürfte und dadurch die Selektion von Managern ein noch größeres Gewicht bekommt.

Steffen Sihler ist seit Januar 2020 Mitglied der Geschäftsführung der W&W Asset Management GmbH. Das Tochterunternehmen der Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG) ist das Kompetenzzentrum für Asset Management in der W&W-Gruppe. Sie verantwortet, steuert und bündelt den Investment- und Wertpapierbereich der Gruppe. Ihre rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwalten 44 Milliarden Euro an Assets under Management.

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