Asset Manager
13. Mai 2019

Trotz steigender Assets sinkende Profite

PWC analysiert Asset-Management-Industrie. „Fees stehen unter Druck.“

Die Asset-Management-Industrie wächst und gewinnt an Profitabilität! Diese frohe Botschaft konnte PWC vergangene Woche auf dem hauseigenen Investmentforum verkünden. Die weitere Bestandsaufnahme des Vermögensverwalter-Sektors fällt jedoch weniger rosig aus.
Bei einer Untersuchung von 50 deutschen Gesellschaften ergab sich eine Verbesserung der Cost-Income-Ratio von 67 Prozent in 2006 auf 61 Prozent in 2017. Die Industrie hat also an Profitabilität gewonnen. Weniger erfreulich ist jedoch, dass die Erträge um 20 Prozent gefallen sind und das Profitabilitätswachstum darauf basiert, dass die Kosten mit minus 28 Prozent noch stärker zurückgingen. Dies ist vor allem bedenklich, weil sich die Kapitalmärkte im Betrachtungszeitraum insgesamt gut entwickelt haben. Trotz steigender Assets sinken also die Profite, so das Fazit der PWC-Experten. Das Jahr 2008 kann darum ein Menetekel für eine Zukunft sein, in dem die Kapitalmärkte auch einmal fallen: damals gingen die Erträge der Asset Manager stark zurück – und zwar bei konstanten Kosten.

Während Immobilienmanager von 2006 bis 2018 im Schnitt ihre Net Fee Margin mit 62 Basispunkten in etwa konstant halten konnten, sind die Margen für Master-KVGen von zehn auf sechs Basispunkte gefallen. Für Aktien und Anleihen Manager legte zwar die Marge von 21 auf 30 Basispunkte zu, PWC sieht in dieser Entwicklung jedoch eine Verzerrung durch zwei bis drei Anbieter, die mit wirtschaftlich besonders attraktiven Multi-Asset-Mandaten Vertriebserfolge erzielen konnten. „Somit bestehen die Ertragsprobleme auch bei Asset Managern“, so PWC. Diese werden sich auch nicht so einfach lösen lassen. Denn: „Die Fees stehen stark unter Druck.“ Absolut betrachtet sind die Gebühreneinnahmen zwar mit dem gewachsenen Asset-Volumen gestiegen. Allerdings hätten es nur wenige Häuser geschafft, mit den steigenden Assets die Kosten stärker zu senken.

Larry Fink: Wettbewerb wird härter

Die Erkenntnisse der PWC-Studie spiegeln sich auch in einem Gastbeitrag von Blackrock-Chef Larry Fink in der FAZ wider. Laut Fink war das Jahr 2018 nur ein Vorbote dessen, was noch auf die Branche zukommt. „Anleger achten noch stärker auf Mehrwert. Der Wettbewerb wird härter. Das operative Geschäft wird komplexer. Disruptive Trends stellen traditionelle Geschäftsmodelle in Frage.“

In seiner Argumentation verweist Fink auch auf die Bewertungen von gelisteten Asset-Management-Firmen. Die KGVs sein in 2018 um ein Drittel auf rund zehn gesunken – und damit laut Fink auf ein Niveau, das es seit etwa einer Generation nicht gegeben habe. Dabei liegt der S&P 500 bei einem KGV von etwa 15. Fink: „Diese Neubewertung ist ein deutliches Zeichen: Anlegern fehlt es an Vertrauen, dass die Branche künftig wieder in der Lage sein wird, ebenso zu wachsen wie der breite Markt.“

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